Coronavirus: Kurz will im Winter Skigebiete und Schulen offen halten

Austrian Chancellor Sebastian Kurz visits Slovenia
Der Bundeskanzler will Schulen und Wirtschaft nicht gegeneinander ausspielen.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will im Corona-Winter sowohl die Schulen als auch die Skigebiete offen halten. "Wir müssen in allen Bereichen unseres Leben versuchen, ein so normales Leben wie möglich zu führen", betonte Kurz am Dienstag bei seinem ersten bilateralen Auslandsbesuch seit der Coronakrise in Ljubljana. "Wintertourismus und Skifahren wird möglich sein", kündigte er an.

"Nicht gegeneinander ausspielen"

Auf die Frage der APA, ob man nicht gleich die Skigebiete schließen sollte, damit die Schulen im Herbst vielleicht ein paar Tage länger offen bleiben können, meinte der Kanzler: "Ich würde nicht gerne die Schulen und die Wirtschaft gegeneinander ausspielen."

Die Schule laufe heuer "anders ab", aber es sei "wichtig, dass sie stattfindet". Das eingeführte Prozedere in den Schulen sei zwar "für viele Kinder und Eltern eine Belastung". Es habe aber das "Ziel, dass die Schulen geöffnet bleiben und nicht ein neuerlicher Lockdown stattfinden muss".

Austrian Chancellor Sebastian Kurz visits Slovenia

Mit Blick auf die Skisaison verwies der Kanzler darauf, dass der Tourismus ein großer Wirtschaftsfaktor in Österreich sei und er in einigen Bundesländern eine noch stärkere Bedeutung habe. "Hier geht es um sehr viele Arbeitsplätze." Zugleich betonte er, dass man "alles tun" werde, dass Skifahren heuer "sicher möglich" sein werde. Entsprechend werde es etwa Apres Ski heuer "so nicht geben".
Details nannte der Kanzler nicht. Er verwies diesbezüglich auf Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne), die ein Konzept vorlegen würden.

Der slowenische Ministerpräsident Janez Janša zeigte sich in der gemeinsamen Pressekonferenz mit Kurz zuversichtlich, dass ein neuerlicher Lockdown vermieden werden kann. Schließlich sei in den vergangenen sechs Monaten deutlicher geworden, "was gefährlich ist und was weniger gefährlich".

Janša berichtete, dass sein Land auch nach dem Ende der Pandemie im Mai von einer Öffnung der Nachtlokale Abstand genommen habe.

Angesprochen auf seine Aussage bei einem Treffen mit slowenischen Diplomaten in der vergangenen Woche, wonach man sich einen neuerlichen Lockdown nicht leisten könne, verwies Janša auf diesbezügliche Gespräche mit EU-Amtskollegen. Auch diese seien der Meinung, dass auch eine stärkere Coronawelle ohne kompletten Lockdown kontrolliert werden solle, "weil der Preis einfach zu groß ist". "Die entscheidende Frage ist, was wir als Gesellschaft aus der Lektion im Frühjahr gelernt haben."

Kommentare