Coronavirus: Integrationsfonds informierte Migranten unvollständig

Coronavirus: Integrationsfonds informierte Migranten unvollständig
Hinweis, dass Spazierengehen und Sport im Freien erlaubt sind, fehlte in Direktnachrichten.

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) hat Migranten lückenhaft über die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus informiert. In Direktnachrichten - also SMS oder E-Mails - fehlte der Hinweis, dass man Haus oder Wohnung auch zum Spazierengehen oder Sport im Freien verlassen darf, berichteten ORF.at und "Standard"-online am Donnerstag.

Der Fonds habe entsprechende Recherchen des freien Journalisten Michael Bonvalot bestätigt, teilte ORF.at mit. In den Direktnachrichten seien nur die drei Ausnahmen Arbeit, notwendige Erledigungen und Hilfe für andere genannt worden. Dem "Standard" lag etwa ein Massen-SMS vom 8. April an Teilnehmer von Werte- und Deutschkursen sowie Beratungen vor, in dem die ebenfalls erlaubten Spaziergänge allein oder mit Haushalts-Angehörigen fehlen.

Versehen, keine Absicht

Das sei ein Versehen gewesen und keineswegs Absicht, wurde vom Integrationsfonds unterstrichen. Ob die lückenhaft informierten Menschen neuerlich kontaktiert werden, um die Angaben richtigzustellen, stehe noch nicht fest.

Rund 400.000 Menschen erreichte der Fonds mit seinen Covid-19-Informationen insgesamt via Website, vor allem aber auch direkt über SMS, E-Mail oder per Telefon, wie Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) am 11. April bekannt gab. Rund 70.000 Info-SMS seien verschickt worden. Am 27. März hatte die Integrationsministerin eine Offensive gegen Fake News im Zusammenhang mit dem Coronavirus - in 16 Sprachen - angekündigt. Schon am 26. März war der Fonds laut einem Artikel Bonvalots auf die unvollständige Information hingewiesen worden.

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