Coronavirus: 109 Todesfälle beschäftigen die Politik

Juliane Bogner-Strauß muss antworten
Die meisten Covid-19-Opfer gibt es in der Steiermark. Die Grünen befassen damit den Landtag und die Landesregierung.

1.670 bestätigte Fälle von Coronavirus-Infektionen gibt es bisher in der Steiermark (Stand Mittwoch, 8 Uhr). Damit liegt das Bundesland hinter Tirol (3.437), Niederösterreich (2.500), Wien (2.237) und Oberösterreich (2.215) an fünfter Stelle.

Allerdings sind in der Steiermark auch 109 Todesfälle ausgewiesen, die mit Covid-19 in Zusammenhang stehen: So viele gab es in keinem Bundesland.

Schon vergangene Woche begannen die Grünen, diese hohe Rate - in der Steiermark starben 6,5 Prozent der Infizierten - zu hinterfragen. Sie brachten eine Anfrage an Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) ein, allerdings nur eine schriftliche, für deren Beantwortung zwei Monate Zeit geblieben wäre. Am Mittwoch wandelte die Oppositionspartei diese Anfrage in eine sogenannte "Dringliche" um: Sie muss direkt in einer Landtagssitzung beantwortet werden - und zwar schon am 5. Mai.

"Ursachen finden"

"Ich halte eine sachliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik gerade jetzt für extrem wichtig", begründet Klubobfrau Sandra Krautwaschl. "Außerdem ist das für die weitere Entwicklung des Pflegebereichs in der Steiermark hochrelevant." Es sei unerlässlich, "genaue Daten und Ursachen der höheren Zahlen" zu finden und so eine "weitere Ausbreitung des Cirus zu verhinderrn und für mögliche zukünftige Situationen zu lernen".

Bisher wurde die hohe Mortalitätsrate von Regierung wie Spitalsholding auch auf die Altersstruktur und die große Anzahl an Pflegebetten in der Steiermark zurückgeführt. Die Grünen wollen das in 15 Fragen an Juliane Bogner-Strauß nun genau aufgeschlüsselt wissen. So fragen sie nach exakten Zahlen über Infizierte und Todesfälle in Pflegeheimen.

"Unentdeckter Ausbruch?"

Außerdem wollen sie erfahren, ob die Heimbetreiber genügend Schutzausrüstung hatten und wie sehr die Landesregierung half, dieses Material zu besorgen. Auch der Umgang mit positiv getesten Personen in Heimen ist Thema. Brisant auch diese Frage: "Gibt es Anzeichen für einen früheren, bisher unentdeckt gebliebenen Ausbruch von SARS-Co-V-2 in der Steiermark?"

 

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