Corona-Ampel: Salzburg schnuppert an Rot

Corona-Ampel: Salzburg schnuppert an Rot
Einzig im Burgenland bleibt die Lage stabil, in den restlichen Bundesländern geht es mit den Infektionszahlen nach oben.

Die Corona-Situation im Land wird zunehmend unterschiedlicher. Während der Trend im Burgenland stabil niedrig bleibt, geht es in allen anderen Bundesländern mit den Infektionszahlen nach oben. Für Salzburg hat die Ampel-Kommission heute schon hohes Ansteckungsrisiko festgestellt, also die Farbe orange. Mittleres Risiko gibt es in der gelben Zone, in die Wien und Vorarlberg eingeordnet wurden. Der Rest des Landes ist gelb-grün, das Risiko also gering.

Die Ampel-Kommission hält in einer Aussendung vom Donnerstagabend fest, dass das Systemrisiko derzeit gering ist. Allerdings könnte durch die Delta-Variante die nötige Durchimpfungsrate nicht rechtzeitig erreicht werden: „Daher könnten zusätzliche Maßnahmen erforderlich sein, um einen systemkritischen Anstieg des Intensivbelags zu verhindern.“

Mehr PCR-Tests

Insbesondere befürwortet die Kommission verlässlichere Testverfahren, also mehr PCR-Tests, und tritt dafür ein, die 3G-Regel bei Großveranstaltungen konsequenter zu kontrollieren. Zuletzt regional - gemeint wohl Wien - gesetzte Maßnahmen werden ebenso begrüßt wie die neuen Voraussetzungen zur Nutzung der Nachtgastronomie.

Ungünstig stellt sich die Situation aktuell vor allem in Salzburg dar. Was die risiko-adjustierte Sieben-Tages-Inzidenz angeht, die auch Faktoren wie Alter der Erkrankten einbezieht, wäre das Bundesland sogar schon in der roten Zone angekommen, die sehr hohes Ansteckungsrisiko darstellt.

Bei der rohen Fall-Inzidenz lag Salzburg mitten im Festspielsommer in der vergangenen Woche bei 61 auf 100.000 Einwohner, was noch orange und damit hohes Risiko bedeutet. Mit Zell/See (179,2) auf Platz eins und St. Johann im Pongau (92,1) auf Rang drei befinden sich auch zwei Bezirke des Bundeslands in der bundesweiten Spitzengruppe - getrennt nur durch Lienz (129,1) in Osttirol.

Vorarlberg blinkt Orange

Im gelben Bereich des mittleren Risikos bewegen sich aktuell neben dem Gesamtstaat Wien und Vorarlberg, wobei es im „Ländle“ bei der risikoadjustierten Inzidenz bereits orange blinkt. Geringes Risiko (gelb-grün) gibt es in den anderen Bundesländern, die günstigsten Werte haben das Burgenland und Niederösterreich. Immerhin ist man bundesweit auf den Intensivstationen noch mit einem geringen Systemrisiko konfrontiert. Die COVID-spezifische Belastung lag per 20. Juli bei 1,5 Prozent, soll sich aber in den kommenden beiden Wochen auf 3,3 Prozent mehr als verdoppeln.

Was die Durchimpfung angeht, liegt diese bei den Über-65-Jährigen bei 84 Prozent, die zumindest einen Stich erhalten haben. Es waren in der vergangenen Woche auch nur fünf Prozent der positiv getesteten Personen aus der Altersgruppe 65 plus. Nach bisherigen Erkenntnissen geht die Ampel-Kommission davon aus, dass die in Österreich verwendeten Impfstoffe weiter effektiv sind.

Testfreude in Tirol niedrig

Was die vergleichsweise hohen Infektionszahlen allerdings ein wenig bedenklicher macht, ist, dass die Zahl der Tests weiter zurückgeht. Einzig Kärnten, sonst üblicherweise Schlusslicht, hat diese Woche mit gut 75.000 Testungen auf 100.000 Einwohner einen hohen Wert vorzuweisen. Ansonsten wird nirgendwo mehr ein Wert von über 42.901 erreicht, das ist die Marke in der Steiermark. Besonders niedrig ist die Testfreude in Tirol mit 17.507 auf 100.000 Einwohner.

Sehr gering war in der vergangenen Woche der Wert bei den asymptotischen Fällen, nämlich bei 26 Prozent, nachdem zuvor ein Wert von rund einem Drittel üblich war. Positiv waren 0,1 Prozent aller Tests zusammengenommen.

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