Budapest: Vier Wiener Fluchthelfer kommen frei

Zwei Männer stehen in der Tür eines grünen Zuges, bewacht von Polizisten.
Aktivisten wollten in Autos Flüchtlinge nach Österreich bringen. Außenminister Kurz schaltete sich ein.

Es hat nicht lange gedauert: Die vier Aktivisten aus Wien, die am Freitag in Budapest wegen des Verdachts der Schlepperei angehalten wurden, kommen noch heute zurück nach Österreich. Dies sagte Außenminister Sebastian Kurz vor Beginn des EU-Außenministerrates in Luxemburg.

Die vier Österreicher hätten versucht, Flüchtlinge nach Österreich zu bringen und wurden unweit des Südbahnhofs in Budapest angehalten. In Ungarn werde dies mit bis zu fünf Jahren Haftstrafe bedroht (mehr dazu unten).

Aktuelle Infos zum Flüchtlingschaos in Ungarn im Live-Ticker

Kurz drängte auf "rasche Klärung"

Sebastian Kurz gestikuliert während eines Gesprächs.
Sebastian Kurz: "Wie beim Kampf gegen Piraterie."
Er habe mit den ungarischen Behörden auf eine schnelle Klärung gedrängt, sagte Kurz. "Wir haben vereinbart, dass die vier Österreicher heute noch nach Österreich zurückkehren können."

"Es gibt einen Unterschied zwischen organisierten Schleppern, die aus Profitgier den Tod von Menschen in Kauf nehmen und Menschen, die vielleicht einfach nur helfen wollten", meinte der Ressortchef.

Klar sei aber, dass die Handlungen strafbar seien. Für die EU sei dies eine sehr schwierige Situation. Es brauche dringend eine europäische Antwort auf die Flüchtlingskrise.

Info: Welche Strafen in Ungarn drohen

In Ungarn gilt illegaler Grenzübertritt vom 15. September an nicht mehr nur als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat. Das beschloss das Parlament in Budapest am Freitag im Eilverfahren auf Initiative des Innenministers Sandor Pinter. Schlepper sollen mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden.

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