Der zweite Platz geht an die etwa halb so bevölkerungsreiche Gemeinde Hernstein in Niederösterreich, gefolgt von der Gemeinde Parbasdorf auf Platz drei, ebenfalls aus Niederösterreich mit weniger als 200 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Für das Ranking wird analysiert, ob eine Gemeinde einen finanziell ausreichenden Spielraum hat, um ihre operativen Ausgaben decken und Investitionen abschließen zu können. Auch werden der laufende Betrieb, Investitionen, Investitionszuschüsse und die Verschuldung in die Analyse miteinbezogen. Die Daten für diese Analyse basieren auf den Rechnungsabschlussdaten für den Zeitraum 2021 bis 2023 gemäß Statistik Austria.
Das Top 10 Ranking dominieren Gemeinden aus Niederösterreich und Tirol. Hinter dem Podium befinden sich Niederndorf (Tirol), Scharndorf (NÖ), Langkampfen (Tirol), Großgöttfritz, Großebersdorf, Ardagger (alle NÖ) und Alpbach (Tirol). Neun dieser zehn Gemeinden fallen als eher klein mit 1000 bis 5000 Einwohnerinnen und Einwohnern auf.
Niederösterreich und Salzburg bundesweit stark
Die finanziell stärkste Gemeinde im Burgenland ist Bildein, in der Steiermark führt Raaba-Grambach die Rangliste an. Das Ranking in Oberösterreich gewinnt die Gemeinde Sattledt, in Vorarlberg Reuthe und in Kärnten die Gemeinde Schiefling am Wörthersee. Nach Bundesländern betrachtet weisen besonders Gemeinden in Niederösterreich und Salzburg – wie das Siegespodest bereits vermuten lässt – hohe Bonitätswerte auf. In Kärnten sind die Gemeinden finanziell am schwächsten.
Dafür gibt es Gründe: Die Salzburger Gemeinden profitieren laut Zentrum für Verwaltungsforschung von hohen Ertragsanteilen aufgrund des Finanzausgleichs sowie von gemeindeeigenen Steuern, die aus der Wirtschaftskraft resultieren. Zusammen bringt das eine hohe Finanzkraft. Während außerdem die Transfers geringer gestiegen sind, seien Salzburgs Einnahmen durch einen Bevölkerungszuwachs mehr geworden. In Niederösterreich gebe es stattdessen einen überdurchschnittlich hohen Geldfluss aufgrund der geringen operativen Auszahlungen. Kärntner Gemeinden leiden dagegen an geringeren Ertragsanteilen sowie gemeindeeigenen Steuern. Zudem wächst hier die Bevölkerungszahl nicht.
Das Ranking zeigt, dass sich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit aus einer Vielzahl von Faktoren zusammensetzt, die teils der Gemeindeebene und teils der Landesebene zugeordnet werden. Die Wirtschaftskraft, der Finanzausgleich, die Transferpolitik der Bundesländer sowie das Gemeindemanagement, aber auch die demografische Entwicklung beeinflussen so die Bonität.
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