Bistum Gurk: Bilanz-Pressekonferenz ohne Administrator

Präsentierten die Bilanz 2018: Ökonom Christoph Kalidz, Dompropst Engelbert Guggenberger und Finanzkammerdirektor Franz Lamprecht
Das Bistum Gurk verzeichnete 2018 einen Verlust von einer Million Euro. Neue Führung will wieder Plus erzielen.

Die Wirtschaftszahlen der Diözese Klagenfurt und des Bistums Gurk, die zu Wochenbeginn vorgelegt wurden, überraschten weniger als die Tatsache, dass diese Pressekonferenz ohne Militärbischof Werner Freistetter stattfand. Dieser führt seit 1. Juli die Diözese als Apostolischer Administrator.

Die Pressekonferenz allerdings gab der von ihm abgelöste Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger in seiner Funktion als Dompropst gemeinsam mit Ökonom Gerhard Kalidz und Finanzkammerdirektor Franz Lamprecht. Die Abwesenheit von Bischof Freistetter sorgte prompt für Spekulationen. Erklärt wurde sie lapidar mit "terminlichen Gründen".

Gerhard Kalidz präsentierte den Rechnungsabschluss nicht ohne Seitenhieb auf den ehemaligen Kärntner Bischof Alois Schwarz: "Gemeinsam mit dem Gurker Domkapitel und Fachleuten der Diözese galt es, das, was im Bistum im Bildungs- und Hotelbereich wirtschaftlich aus dem Ruder gelaufen war, in geordnete Bahnen zu führen." Es seien Einsparungsmaßnahmen gesetzt worden. Im Stift St. Georgen - Bildungshaus und Hotel des Bistums - hat man auch die bisherige Personallinie geändert: Es wird auf Saisonarbeitskräfte zurückgegriffen, nicht mehr auf ganzjährig beschäftigte Mitarbeiter.

Die Kennzahlen des Rechnungsabschlusses: Das Vermögen des Bistums umfasst laut Bilanz gut 31 Millionen Euro, wobei hier aber nur Investitionen und Anlagen aus den vergangenen Jahren gezählt worden sind. Das Gesamtvermögen wird auf rund 300 Millionen geschätzt. Dazu zählen Liegenschaften - hauptsächlich Wälder und Almen - im Umfang von 12.000 Hektar. Die Diözese und die Pfarren besitzen weitere 6.000 Hektar, das Domkapitel 1.640. Rund die Hälfte der Bistumserträge von 7,9 Millionen Euro stammt aus der Forstwirtschaft, 74 Mitarbeiter sind im Bistumsbereich beschäftigt. Der Rechnungsabschluss 2018 für dieses Bischöfliche Mensalgut hat eine Million Euro minus ergeben. Die Diözesanführung will nun erreichen, dass sich das umdreht und künftig Geld vom Bistum in die Diözese fließen kann.

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