Betrug bei Führerscheinprüfung in James-Bond-Manier aufgeflogen

Symbolbild
Die Polizei hat mehrere Führerschein-Anwärter als Schummler enttarnt. Ein Betrüger ließ sich Antworten durch winzige Kopfhörer zuflüstern.

Die Tiroler Polizei hat eine Reihe von Betrugsfällen aufgedeckt, bei denen sich Füherscheinanwärter durch die theoretische Prüfung schummeln wollten. Ob dahinter Geschäftsmodelle stecken, ist noch unklar. "Dazu laufen noch Erhebungen", sagt Ursula Gstrein, Leiterin der Verkehrsabteilung bei der Polizei Tirol.

Einer der Betrüger versuchte es mit einem technischen Trick, der von Spionagefilmen inspiriert sein könnte. "Er hatte mehrere T-Shirts an, zwischen denen er ein Handy versteckte. Durch eine winzige Öffnung filmte er damit den Bildschirm", berichtet Gstrein.

Winzige Kopfhörer ohne Kabel

Die Fragen wurden so an einen Komplizen übertragen. "Der Führerscheinanwärter hatte winzige Kopfhörer mit Bluetooth-Verbindung im Ohr, die praktisch nicht zu sehen waren", erklärt die Beamtin, wie die Antworten übermittelt wurden.

Eine Aufsichtsperson hat den Betrüger jedoch enttarnt, da der sich von Anfang an verdächtig gemacht hatte. "Die Person konnte kaum Deutsch, wollte die Prüfung aber in Deutsch ablegen", sagt Gstrein. Ob der Einflüsterer auch in anderen Fällen aktiv war, wird noch erhoben.

Als Führerscheinwerber ausgegeben

In vier bis fünf anderen Fällen, war die Masche banaler. Dabei haben sich Personen mit den Lichtbildausweisen von Führerscheinwerbern bei der Prüfung angemeldet, um den Test für diese zu absolvieren. Das konnte durch intensive Kontrollen aufgedeckt werden.

In zumindest drei dieser Fälle, tauchte ein und dieselbe Person auf und soll für den Betrug auch Geld erhalten haben. Auch hier wird erhoben, ob das ein größer angelegte Betrugsmasche war. Die Landespolizeidirektion will nun die Kontrollmaßnahmen intensivieren. So sollen öfter zwei Aufsichtspersonen eingeteilt werden. Üblicherweise gibt es nur eine.

Alle Beschuldigten wurden der Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen Verdacht des Betruges angezeigt. Zusätzlich droht ihnen eine Sperre im Führerscheinverfahren in der Dauer von 9 Monaten.

 

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