Selbstbedienungs-Automaten und der mühelose Zugang zu Alkohol

In Österreich gibt es 160.000 Automatenshops. (Symboldbild)
- Automatenshops bieten in Österreich rund um die Uhr Waren an, haben jedoch Probleme mit dem Verkauf von Alkohol an Minderjährige.
- Für den Verkauf von Alkohol an Automaten ist Anwesenheit und Ausweiskontrolle durch Personal notwendig, die oft umgangen wird.
- Trotz Kontrollen und Strafen bleibt Alkohol in Automatenshops ein Verkaufsschlager, mit einer Beanstandungsquote von 20 Prozent.
Lebensmittel, Getränke, Ramen oder Ladekabel für Handys – kleine Automatenshops erleben in Österreich einen regelrechten Boom und schaffen Abhilfe, wenn die Geschäfte geschlossen haben.
Das ist auch einer der größten Vorteile solcher Shops, da sie rund um die Uhr ihre Waren anbieten – und das ohne Verkaufspersonal. Allerdings kommt es in manchen Shops zu Verstößen, vor allem beim Verkauf von Alkohol, wie das Ö1-Morgenjournal berichtet. Die Ö1-Redaktion schickte eine 13-Jährige gemeinsam mit ihrem Vater zu einem Selbstbedienungsautomaten. Die Teenagerin fand dort diverse Spirituosenflaschen, unter anderem Wodka, Sekt, Bier und Whiskey.
Mit Ausweis des Vaters
Alkohol darf jedoch nur von anwesendem Personal verkauft werden, das gegebenenfalls einen Ausweis kontrollieren kann, so Alexander Hengl vom zuständigen Wiener Marktamt.
"Bei Getränkeautomaten ist es tatsächlich so: Eine Person muss da sein, einen Ausweis kontrollieren – ist es die richtige Person, ist sie alt genug, dann darf Alkohol verkauft werden", sagt Hengl. Im Ö1-Test konnte die 13-Jährige mit dem Ausweis ihres Vaters leicht eine Flasche Alkohol kaufen, die sie entweder bar oder mit einer Bankomatkarte bezahlen konnte.
Alkohol: Geldstrafe bei Verbotsübertritt
Insgesamt gibt es landesweit 160.000 Verkaufsautomaten – die meisten würden sich an die Regeln halten, wie Klaus Irmler von der Österreichischen Verkaufsautomatenvereinigung gegenüber Ö1 versichert.
"Wenn man dann natürlich mit den Behörden irgendwelche Streitigkeiten hat, funktioniert das Geschäftsmodell nicht mehr, und dann verschwinden diese Automatenshops auch wieder", sagt Irmler.
In Wien stehen 13.000 solcher Automaten, das städtische Marktamt führt jährlich 500 Kontrollen durch. Die Beanstandungsquote in Bezug auf Alkohol liegt bei ganzen 20 Prozent. Verstoßen die Betreiber der Automatenshops gegen die Verbote, werden sie mit einer Geldstrafe von etwa 100 Euro bestraft. Dennoch ist Alkohol trotz des Verbots eine begehrte Ware im Sortiment.
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