Verdächtiger war zuletzt im Jänner vor Gericht
In Bad Mitterndorf hagelt es Vorwürfe. Jener Mann, der am Wochenende im Haus seines Nachbarn Amok lief, sei „x-Mal angezeigt worden“, beschwert sich ein Anrainer. „Tyrannisiert hat er uns alle, passiert ist nichts.“
Der 62-Jährige soll, wie berichtet, in das Haus seiner Nachbarn gestürmt und ein ganzes Magazin abgefeuert haben. Walter B. junior, 36, wurde von drei Projektilen an Gesicht und Oberkörper getroffen: Sie hatten die Tür zum Schlafzimmer durchschlagen, die B., seit einem Unfall beinamputiert, mit aller Kraft zugedrückt hatte. Renate B., 29, überlebte, weil das Magazin des mutmaßlichen Täters schon leer war, als er die Waffe auf sie gerichtet haben soll. Gemeinsam mit ihrem Schwiegervater Walter B. senior überwältigte sie den Angreifer.
Auslöser soll ein Polizeibesuch bei dem Verdächtigen gewesen sein: Die Nachbarn hatten den 62-Jährigen angezeigt, weil er sie bedroht habe. Doch anstatt in die Polizeinspektion zu fahren, soll der Pensionist ausgerastet sein.
Der Steirer ist seit 2006 bereits sechs Mal angezeigt worden. Walter Plöbst, Leiter der Staatsanwaltschaft Leoben, verwahrt sich jedoch gegen Vorwürfe aus dem Ort, die Justiz habe das einschlafen lassen: Ein Verfahren sei eingestellt worden, fünf Mal sei es zu einer Anklage gekommen.
Nicht rechtskräftig
Zwei Prozesse endeten mit Freisprüchen, drei mit nicht rechtskräftigen Verurteilungen. Drohungen und Gewaltdelikte seien angeklagt gewesen, zuletzt heuer im Jänner. Verhängt wurden Geldstrafen, bedingte oder teilbedingte Haftstrafen. Nun erwartet ihn ein Verfahren wegen des Verdachts des Mordversuches: Der Antrag auf U-Haft wurde gestellt.
Verhaftet wurde Sonntag auch ein Mann aus Wartberg in der Obersteiermark: Er soll Benzin in Parterre und ersten Stock seines Hauses ausgekippt und gedroht haben, es anzuzünden. Auslöser soll ein Streit mit seiner Frau gewesen sein.
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