176 Einbrüche täglich: Mit diesen Tipps schützen Sie sich

Wird in den eigenen vier Wänden eingebrochen, kann diese Straftat für die Bewohner lange nachwirken und traumatisierende Folgen haben. Wie Zahlen des Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) belegen, wurde im Vorjahr täglich durchschnittlich 176 Mal eingebrochen, 19 Mal davon in Wohnräumen.
In den seltensten Fällen handelt es sich dabei um professionelle Täter, sondern viel eher Gelegenheitsdiebe, die ihre Tat nicht lange im Voraus planen. Diese Erkenntnis stammt unter anderem aus einer Studie, die das KFV gemeinsam mit dem Institut für Konfliktforschung durchgeführt hat. In sieben Justizanstalten wurden 32 Einbrecher zu deren Motiven und Vorgangsweisen befragt – um daraus Präventivmaßnahmen abzuleiten.
Wann und wo schlagen Einbrecher zu?
- Meist werden die Täter am Vormittag aktiv.
- Vor allem dann, wenn Wohnungen leer stehen.
Die Informationen über Gebäude holen sie sich hauptsächlich digital. Der Aufwand dafür variiert stark: „Zu den Taktiken gehören die Beobachtung der Zielobjekte über Tage hinweg, das Testen von Alarmanlagen durch Fake-Versuche oder das Schauen von Youtube-Tutorials zum Schlösserknacken“, hieß es von Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz beim KFV.
Welche Objekte haben Einbrecher im Visier?
Grundsätzlich würden Täter Gebäude mit "geringem mechanischen Widerstand" bevorzugen.
- In Wien haben die Einbrecher vor allem Altbauten mit veralteten Schließsystemen im Auge, Wohnungen im Erdgeschoss sowie doppelflügelige Türen.
- In den ländlichen Gebieten suchen sich die Täter eher abgelegene Häuser, mit wenig Nachbarschaft.
- Auch die Lage des Wohnobjekts spielt eine Rolle: Keine Sackgassen, eine Wohnung im Erdgeschoss oder auch die Nähe zu Autobahnen erhöhen die Attraktivität.
- Gekippte Fenster und offene Türen: Fenster und Balkontüren auch bei kurzer Abwesenheit schließen, Haustür immer zweimal absperren – auch bei kurzen Besorgungen, Kellertüren und Garagen stets versperren.
- Einbrecher nutzen Alltagsschwächen aus: Werkzeuge und Leitern nie im Freien stehen lassen, Fahrräder immer an festen Gegenständen sichern – auch im Keller, Kellerabteile blickdicht und versperrt halten.
- Manche Täter gehen strukturiert vor: Licht mit Zeitschaltuhren, leere Briefkästen, offene Vorhänge helfen
- Sozialer Zusammenhalt wirkt abschreckend: Pflegen Sie den Kontakt zu ihren Nachbarn, organisieren Sie jemanden, der ihren Briefkasten leert oder die Blumen gießt, wenn sie auf Urlaub sind.
- Täter schrecken nicht immer vor bewohnten Häusern zurück: Alarmanlagen aktivieren, auch wenn man zuhause ist, Bewegungsmelder regelmäßig warten, Videotürklingel anbringen, Türe nicht einfach öffnen, sondern Gegensprechanlagen nutzen.
- Einbrecher nicht attackieren: Täter nicht stellen, sondern Fluchtwege freilassen, wichtige Merkmale einprägen, bei aufgebrochener Wohnungstür nicht eintreten, sondern Polizei rufen.
- Vorsicht bei Insiderwissen: Reinigungspersonal möglichst nur über persönliche Empfehlung beauftragen, Schlüssel nicht verstecken (zum Beispiel unter der Fußmatte oder im Blumentopf), über längere Abwesenheiten nur enge Vertrauenspersonen informieren.
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