15-jährige Kärntnerin von Mitschülern gefesselt: Sechs Suspendierungen

Die Fremdenpolizei nahm einen gesuchten Russen im Zug zwischen Pama und Kittsee fest
Zu dem Vorfall war es in einer Mittagspause gekommen. Zwei Schüler fesselten die 15-Jährige an einen Stuhl, vier weitere Jugendliche luden die Szenen im Netz hoch.

Ein 15-jähriges Mädchen ist am Mittwoch in einer Fachschule im Bezirk Völkermarkt von Mitschülern an einen Stuhl gefesselt und dabei gefilmt worden. Laut Polizei wird gegen sechs Jugendliche wegen Freiheitsentziehung und Nötigung ermittelt. Parallel zu diesen Ermittlungen soll am Donnerstagnachmittag an der Schule über Sanktionen gegen die sechs Jugendlichen beraten werden.

Sechs Schüler suspendiert

Bei der Konferenz wurde am Donnerstagnachmittag entschieden, alle sechs vom Unterricht zu suspendieren, wie der zuständige Landesschulinspektor Alfred Altersberger erklärte.

Mit der Aktion, bei der das Mädchen auch gefilmt worden war, hätten die Jugendlichen eine Grenze überschritten, das sei nicht tolerierbar, betonte Altersberger. Man habe die Erziehungsberechtigten über die Entscheidung der Schule informiert. Jene Schüler, die im Internat gewohnt hätten, müssten ihre Zimmer noch am gleichen Tag räumen.

Die Suspendierung gilt vorerst bis zum Abschluss der Ermittlungen, die von der Polizei wegen Freiheitsentziehung und Nötigung geführt werden. Nach Abschluss der Ermittlungen soll neuerlich beraten und über die weitere Vorgangsweise entschieden werden. Strengste Konsequenz wäre dabei der Ausschluss von der Schule.

Zu dem Vorfall war es am Mittwoch in der Mittagspause an der Schule gekommen. Zwei Schüler, 16 und 17 Jahre alt, haben laut Polizei die 15-Jährige "unter Anwendung von Körperkraft" und mit Klebeband an einen Stuhl gefesselt. Vier weitere Jugendliche, zwei Burschen und zwei Mädchen, hatten die Szenen fotografiert und gefilmt und die Fotos und Videos auf eine Social-Media-Plattform geladen. Eine Mitschülerin, die der 15-Jährigen zu Hilfe kommen wollte, wurde von den anderen Jugendlichen zurückgedrängt. Die Direktion verständigte schließlich die Polizei.

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