Zwei Bundesländer schließen Pakt gegen EU-Kürzungen

Zukunftspakt unterschrieben: v.l. Schultes, Pernkopf, Hiegelsberger, Reisecker
Agrarpolitiker wollen für bäuerliche Familienbetriebe in der EU kämpfen und stellen Forderungen.

„Wenn die EU sparen muss, dann nicht auf dem Rücken der bäuerlichen Familien.“

Eine Stunde bevor EU-Agrarkommissar Phil Hogan Freitagmittag in Brüssel Budgetkürzungen für den Landwirtschaftsbereich verkündete, schlossen die verantwortlichen Agrarpolitiker aus Ober- und Niederösterreich den „Zukunftspakt Bauernhof Österreich“ mit einer klaren Botschaft.

150 Repräsentanten aus dem Agrarbereich und aus der Wirtschaft waren in Asten zusammengetroffen um über Strategien gegen geplante Kürzungen im EU-Förderbudget Entschlossenheit zu zeigen. „Wir tragen hohe Verantwortung. 60 Prozent der agrarischen Produktion in Österreich kommt aus unseren beiden Bundesländern“, begründete NÖ-Landesvize Stephan Pernkopf, ÖVP, die Initiative. Drei von vier Äcker liegen in den beiden Ländern, jede zweite Milchkuh oder zwei von drei Schweinen würden hier gehalten. Nur eine gesicherte Wertschöpfung könne ein sichere Lebensmittelproduktion und die bäuerlichen Betriebe erhalten, sagte OÖ-Landesrat Max Hiegelsberger, ÖVP.

Österreich-Bild

Bauern müssten im EU-Programm Marktsignale für ein gesichertes Bewirtschaften vorfinden. Auch die „Außenansicht und das Österreich-Bild“ sei nur durch eine funktionierende Landwirtschaft möglich, verwies Hiegelsberger auf den Tourismus.

Hogan kündigte gestern für 2021 bis 2027 eine fünfprozentige Budgetkürzung auf 365 Milliarden Euro an. Umgerechnet auf Österreich bedeute das ein Minus von zehn Prozent, rechneten die von den Bauerkammerpräsidenten Hermann Schultes(NÖ) und Franz Reisecker (OÖ) flankierten Agrarreferenten vor. Es sei klar, dass das auch die Wirtschaft und Jobs bedrohe. In NÖ werden heuer in 1500 Agrarprojekte 28 Mio. € investiert.

Ihren Pakt bewerteten die Agrarpolitiker als „eindeutiges Signal an die Bundesregierung“. Sollte Brüssel Mittel streichen, fordere man das Geld aus dem nationalen Ausfallspakt, der im Regierungsprogramm fixiert sei.

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