Zu lange Wartezeiten bei den Ärzten

Female doctor examining moles of a patient with magnifying glass on smartphone
Umfrage belegt steigende Unzufriedenheit – Geringverdiener fühlen sich am schlechtesten behandelt – 46 Kassenarztstellen nicht besetzt.

Nur mehr 44 Prozent der rund 700.000 Mitglieder der Arbeiterkammer (AK) sind mit dem Gesundheitssystem zufrieden. 

Das ergibt eine Befragung, die das IFES durchgeführt hat. „Das sind um drei Prozent weniger als im Vorjahr“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Dabei spielt Geld eine wesentliche Rolle. Jene, die sehr gut von ihrem Einkommen leben können, sind mit 60 Prozent doppelt so häufig zufrieden als jene Beschäftigten, bei denen das Einkommen eher oder gar nicht ausreicht (30 Prozent). Sechs von zehn Befragten fühlen sich stark durch das lange Warten auf einen Termin bei einem Facharzt belastet. 

Keine Neuaufnahmen

55 Prozent haben gar keinen Termin erhalten, weil keine neuen Patienten mehr aufgenommen werden. Sechs von zehn Befragten haben länger als zwei Monate auf eine Operation gewartet, 45 Prozent sogar mehr als drei Monate. Besonders betroffen von langen Wartezeiten sind Personen, deren Einkommen nicht ausreicht (73 Prozent).

46 Kassenarztstellen frei

Die für die Gesundheit zuständige Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander fordert von der Gesundheitskasse die Besetzung der offenen Kassenarztstellen ein. Das sind laut Ärztekammer derzeit 46. Davon sind 31 Hausarztstellen und 15 Facharztstellen. Haberlander kritisiert, dass Oberösterreich die geringste Versorgungsdichte aller Bundesländer bei den Vertragsärzten aufweist. Sie betrage 67,9 pro 100.000 Einwohner, wogegen sie im Burgenland bei 88,8 liege. 

Das Land OÖ, so Haberlander, gebe heuer eine Rekordsumme von 1,68 Milliarden Euro für das Gesundheitssystem aus. In den vergangenen fünf Jahren sei der Personalstand in den Spitälern um zehn Prozent erhöht worden.

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