Wolfsrisse belasten die Schafbauern

Schafe mit Herdenhund
Die Nachfrage nach Schaffleisch steigt. Schafzuchthalter werden gesucht.

Heuer ist es in Oberösterreich zu zwei Wolfsrissen gekommen. Am 26 April wurde in Weyer ein Reh gerissen, die DNA-Analyse hat betätigt, dass sich um einen Wolf gehandelt hat. Am 8. Mai wurden in Engerwitzdorf (Bez. Urfahr) sechs Schafe getötet. Johann Perner, Obmann des Landesverbandes für Schafzucht und -haltung, plädiert für die Erlaubnis zum Abschuss der Wölfe.

Viele im Nebenerwerb

Perners Begründung: „Das ist eine starke psychische und emotionale Belastung. Denn 1595 der insgesamt 3077 Schafhalter haben lediglich einen Bestand von einem bis zu neun Tieren. Sie machen das im Nebenerwerb und fragen sich natürlich in solchen Situationen, warum sie sich die Haltung weiter antun sollen? Einen Herdenschutzhund können sie sich nicht leisten.“

Eigenversorgung auf 75 % gesunken

In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landwirtschaftskammerpräsidentin Michaela Langer-Weninger sagte Perner, dass die Schafhaltung von der Corona-Krise profitiert habe. Der Eigenversorgungsgrad mit Schaffleisch sei auf 75 Prozent gesunken, weil die Nachfrage steige, so Perner. Obwohl die Gastronomie geschlossen hatte, gab es keine Einbußen bei der Vermarktung. „Das zeigt, dass die Gastronomie stark auf aus Neuseeland und Australien importiertes Schaffleisch zurückgreift.“ Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Österreich bei 1,2 kg pro Jahr und bewegt sich auf gleichbleibendem Niveau, die Bevölkerungsanzahl steigt aber.

Schafbestand versiebenfacht

Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, werden Schafzuchthalter gesucht. Perner: „Die nachhaltige, gründlandbasierte Haltungsform entspricht dem Zeitgeist und den Anforderungen der KonsumentInnen an ihre Lebensmittel.“ Seit dem Tiefststand im Jahr 1965 hat sich der Schafbestand auf nunmehr rund 64.500 Stück versiebenfacht.

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