Wo ist die Leistung der Vorstände der Gesundheitsholding?
Josef Ertl
Hubschrauber-Rettungsflüge in der Nacht, mehr Intensivbetten, ein rotes Telefon zur besseren Kommunikation zwischen den Spitälern:
Die Maßnahmen, die Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander als Konsequenz aus dem tragischen Tod der 54-jährigen Mühlviertlerin, die an einem Aorten-Einriss verstorben ist, nun zieht, hätte der dreiköpfige Vorstand der Gesundheitsholding schon längst umgesetzt haben müssen. Eine ihrer Hauptaufgaben ist die Abstimmung zwischen den Spitälern. Die drei Herren Franz Harnoncourt, Karl Lehner und Harald Schöffl müssen sich fragen lassen: Wo war unsere Leistung?
Nicht nur in diesem Fall ist diese überschaubar. Der Vorstand war bis heute nicht in der Lage, die Nachfolge für den Personalchef befriedigend zu lösen. Völlig daneben gelegen ist er im Krankenhaus Kirchdorf, als ein Anästhesist unberechtigt fristlos entlassen wurde. Sowohl das Krankenhauspersonal als auch die Bevölkerung sind bis heute auf die Gesundheitsholding schlecht zu sprechen. Im Kepler-Universitätsklinikum müssen nun Operationssäle gesperrt und Eingriffe wegen fehlender Anästhesisten verschoben werden. Während der Corona-Krise erging sich der Holding-Vorstand in Schweigen. Die Kommunikation übernahm Lungenprimar Bernd Lamprecht. Wie auch im aktuellen Fall Herzspezialist Andreas Zierer zuerst an die Front der Öffentlichkeit ausrückte. Wo war der dreiköpfige Vorstand?
Die drei Herren haben Glück, dass ihre Verträge 2024 um fünf Jahre bis 2029 verlängert worden sind. Und dass sie im halbpolitischen Bereich arbeiten. In der Privatwirtschaft wären sie vermutlich bereits abgelöst worden. Haberlander lässt zwar immer wieder Verärgerung und Distanz zum Management durchklingen, aber vor personellen Konsequenzen scheuen sie Landeshauptmann Thomas Stelzer zurück.
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