Für Oberösterreich ist das eine bedenkliche Entwicklung. Denn Industrie und Wirtschaft benötigen im internationalen Wettbewerb MINT-Absolventen wie einen Bissen Brot. Um den Bedarf zu decken, wird nun die Technische Universität (Institute of Digital Sciences Austria – IDSA) gegründet. Die große Frage ist, woher die 7.000 Studenten kommen werden, die im Endausbau vorgesehen sind.
Der Großteil wird vermutlich einen internationalen Hintergrund haben müssen. Die Universität und ihre Lehrenden werden einen guten Ruf haben müssen, damit sich die ausländischen Studenten für Linz entscheiden. Denn auch andere Universitäten stellen sich dem Wettbewerb um die Talente. Die derzeit für die Digital-Universität vorgesehenen 150 Millionen Euro werden für die notwendige Strahlkraft wohl zu wenig sein.
Die Politik singt nun ein neues Lied in der Migrationspolitik. Statt Einwanderung wenig qualifizierter Kräfte mittels Asylansuchen sollen nun gezielt Arbeitskräfte angeworben werden. Im Beamtenapparat ist aber alles noch auf die bürokratische Abwehr von Ausländern ausgerichtet. Studenten aus Nicht-EU-Ländern müssen einen großen Willen und viel Geld aufwenden, um es an eine österreichische Universität zu schaffen.
So kämpft zum Beispiel eine mongolische Studentin seit eineinhalb Jahren darum, an der Kepler Universität Technische Chemie studieren zu können. Dabei ist ihr Bruder seit zehn Jahren hier, hat Mathematik studiert und arbeitet inzwischen in der Voestalpine.
Einer 34-jährigen Iranerin, die den Bachelor und Master in Recht absolviert hat und hier ein Jus-Studium anschließen möchte, wird von der Österreichischen Botschaft in Teheran das Einreisevisum mit der Begründung verweigert, sie könnte in Österreich bleiben. Mit so einer Politik werden wir nicht reüssieren, die guten Leute werden woanders ihre Karriere machen.
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