Nach Waffenübung: Vorchdorfer Politik fordert Aufklärung

++ THEMENBILD ++ BUNDESHEER: CONSTRUCTOR 2025 - AUSBILDUNGSÜBUNG "KAMPF IM STELLUNGSSYSTEM"
Es wurde eine überparteiliche Stellungnahme aufgesetzt. Das Disziplinarverfahren gegen einen Heeresoffizier ruht indes.

Gut eine Woche nach dem Großeinsatz der Polizei aufgrund einer Waffenübung auf einem Bauernhof in Vorchdorf (Bezirk Gmunden) hat die Gemeinde in einer überparteilichen Stellungnahme ein gemeinsames Zeichen gesetzt, "dass die demokratischen Kräfte in Vorchdorf geschlossen für Sicherheit, Zusammenhalt und Verantwortung stehen", teilte die Initiative in einer Presseaussendung am Dienstag mit.

Die überparteiliche Stellungnahme wurde auf Initiative der SPÖ Vorchdorf gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen von ÖVP, FPÖ, Liste Vorchdorf, den Grünen und den NEOS erarbeitet. Die Vorfälle, mit "vermutlich 23 Personen mit insgesamt rund 50 Schusswaffen" hätten in der Gemeinde große Besorgnis ausgelöst. "Wir fordern daher eine vollständige und transparente Aufklärung der Geschehnisse sowie eine konsequente Prüfung aller rechtlichen Fragen durch die zuständigen Behörden."

"Klares gesellschaftliches Signal"

"Darüber hinaus braucht es ein klares gesellschaftliches Signal", so die Forderung. Waffenübungen außerhalb gesicherter Einrichtungen hätten in der Gemeinde keinen Platz, heißt es in der Stellungnahme. Radikalen oder gewaltorientierten Tendenzen werde kein Raum geboten wird - gleichgültig aus welcher politischen Richtung sie kommen. Außerdem sollen "Sicherheit, Familienfreundlichkeit und Zusammenhalt in Vorchdorf unverrückbare Werte bleiben". 

Im Übrigen leisteten Brauchtums-, Sport- und Traditionsschützenvereine einen wichtigen Beitrag zum Gemeindeleben und stünden in der Verantwortung, achtsam zu bleiben und extremistischen Tendenzen keinen Raum zu geben.

Gegen jenen Bundesheeroffizier, der bei dem Vorfall am 11. Oktober wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt bei der Staatsanwaltschaft angezeigt wurde, ist am Montag ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, dieses ruhe allerdings solange, bis in Sachen Strafanzeige entschieden wurde. Er sei seit 18. September bis Jahresende in Urlaub, nachdem er von 2020 bis Juni 2025 in Krankenstand war, so ein Ministeriumssprecher. 

Laut Staatsanwaltschaft Wels werde die Prüfung des Polizeiberichts zu den Schießübungen noch dauern. Es gilt zu klären, ob alle Teilnehmer mit ihren Waffenbesitzkarten die Waffen auf dem Gelände mit sich führen durften oder ob dazu Waffenpässe erforderlich gewesen wären.

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