Vor- und Nachlese

Lukas will sich erst entscheiden, ob er nachmals kandidiert
Schwere Kämpfe um Rektor Lukas. An der Linzer Universität wird mit allen Bandagen gefightet.

Schwere Kämpfe um Rektor Lukas

An der Linzer Universität wird mit allen Bandagen gefightet. Die Gegner von Rektor Meinhard Lukas haben sich auf die Spur seiner Habilitationsschrift gemacht, um ihn auf diese Art und Weise aushebeln zu können. Doch sie bekommen sie nicht in ihre Finger, denn sie ist auf Dauerleihgabe.

Die Gegner von Lukas betonen, sie würden seine autoritäre Führung ablehnen. Er gebe vor, in allen Bereichen alles besser zu wissen, bis hinunter zur Verwaltungsbeamtin. Kenner der Szene sehen aber auch ganz andere Hintergründe. Lukas hat die Handhabe von Drittmitteln neu geregelt. Konnte zum Beispiel ein Professor der technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät zusätzliches Geld von Unternehmen auftreiben, so verrechneten die Professoren hohe Honorare für sich selbst.

Abrechnungen

Lukas verlangt nun Zeitaufzeichnungen, sodass die Professoren diese Arbeiten außerhalb ihrer regulären Dienstzeit erledigen müssen. Und sollten sie dafür Einrichtungen und Geräte der Universität verwenden, müssen entsprechende Abgaben an die Kepleruni abgeführt werden.

Gegen diese Reform, die den Professoren finanziell wehtun, lässt sich offiziell schwer argumentieren. Der Unmut darüber wird nun in Kritik an der Amtsführung von Lukas verpackt. Weiters werfen ihm die Betroffenen vor, dass er, Lukas, selbst mit seiner früheren Gutachtertätigkeit viel Geld verdient habe.

Geld nur für Technik

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Lukas lediglich die technisch-naturwissenschaftlichen Fächer (TNF) forciert und die geisteswissenschaftlichen zurückdrängt. „Soziologie, Gesellschafts- und Sozialpolitik, Kulturwissenschaften und die Spracheninstitute werden auf das Minimum gekürzt, während die TNF extrem gefördert wird“, sagt Andrea Martinovic, die Vorsitzende des Verbandes Sozialistischer Studenten (VSSTÖ).

Ziel der Gegner von Lukas ist es zu verhindern, dass er sich für seine zweite fünfjährige Periode, die 2019 beginnt, lediglich der Bestätigung durch den Senat und den Universitätsrat stellen muss. Er bräuchte in beiden Gremien jeweils eine Zweidrittelmehrheit. Senatsmitglied René Röbl (VSSTÖ): „Wir sind gegen eine automatische Verlängerung, Lukas soll sich einer regulären Rektorswahl stellen.“ Der Betriebsrat will ebenfalls eine reguläre Wahl und hat dafür eine Unterschriftenaktion gestartet.

Unterstützt wird Lukas von Industrie, Wirtschaft und Politik, aber auch vielen an der Uni. Sie halten nur ihn für fähig, Reformen umzusetzen und genügend Geld in Wien für Linz durchzusetzen.

Europa – was sonst?“ Brandstätter in Linz-St. Magdalena

KURIER-Chefredakteur Helmut Brandstätter referiert und diskutiert am Mittwoch, 11. April um 19 Uhr im Bildungshaus Linz-Magdalena zum Thema „Europa – was sonst?“ Der Eintritt ist frei.

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