United Wels: Auf zu neuen Ufern
Die Saison ist noch jung, weshalb Prognosen riskant sind. So viel steht aber fest: Die neu gegründete Spielgemeinschaft WSC/Hertha Wels hat in der Regionalliga Mitte einen perfekten Start hingelegt.
Ein Brüderpaar soll dafür sorgen, dass der Erfolgslauf anhält. Trainer Emin Sulimani (37) hat in jungen Jahren für den FC Wels gespielt und sodann in der Bundesliga reiche Erfahrung gesammelt. Ihm zur Seite steht als Sportdirektor der 32-jährige Harum.
Funktionierendes Gespann
„Das Gespann funktioniert sehr gut“, bestätigt Klubmanager Peter Huliak (36). Er hat fünf Jahre im Management von Blau-Weiß Linz gearbeitet. Das sportliche Ziel ist laut Huliak klar abgesteckt: „So rasch wie möglich in die zweite Liga aufsteigen.“ Einmal schon, wenngleich nur kurz und wenig ruhmreich war Wels sogar erstklassig. Aufgrund der Aufstockung der obersten Spielklasse genügte dem FC Union Wels 1981/’82 der sechste Platz in der zweiten Division zum Aufstieg. Im folgenden Spieljahr schafften der unter Raika Wels firmierende Klub überraschend den Klassenerhalt, doch bald darauf kam das Aus – Konkurs.
1982 war die Arena mit 10.000 Zuschauern voll
Dabei waren die Zuschauer in Massen gekommen. An die 10.000 waren es etwa am 25. September 1982, als die Wiener Austria auf dem Union-Platz gastierte. Doch letztendlich gingen die hochfliegenden Träume nicht in Erfüllung. Das Engagement einer Reihe erfahrener, aber halt auch teurer Bundesliga-Kicker bescherte zwar sportliche Erfolge, die sich aber nicht in wirtschaftlicher Stabilität niederschlugen. Der FC Wels verabschiedete sich in das Unterhaus, 2003 folgte die Fusion mit dem Lokalrivalen Eintracht. Jetzt ist unter der Devise „Wels vereint“ eine weitere Bündelung der Kräfte geplant. Der gemeinsame Auftritt auf dem Spielfeld soll in eine Verschmelzung einmünden.
Nur eine Gegenstimme
Bei der Generalversammlung des FC Wels wurde ein entsprechender Antrag mit nur einer Gegenstimme angenommen. Im September soll Hertha nachziehen. Danach gilt es, Vereinsnamen, Statuten und Klubführung zu finden. Das neue, blau-grün-rote FC-Wappen vereint die Farben beider Klubs bereits.
Vor allem soll dieses Mal alles anders, besser laufen als damals. Klubmanager Huliak rechnet damit, dass sich mit der Fusion ein siebenstelliges Budget aufstellen lassen wird. Hauptsponsor ist die Personalleasingfirma HOGO. Für Liga zwei samt Profi-Betrieb müsste allerdings um 30 bis 40 Prozent aufgestockt werden, sagt Huliak und ist zuversichtlich: „Wir sehen im Wirtschaftsraum Wels sehr starke Möglichkeiten.“
Sponsoren
Von der Stadtpolitik und mehreren Unternehmen gebe es positive Signale. Das Projekt ist langfristig angelegt und setzt stark auf Nachwuchsarbeit. Die beiden Vereine würden rund 450 Kinder und Jugendliche in die Ehe einbringen. Schon jetzt gibt es eine Akademie, die von Andreas Kindlinger und Christian Heinle, Ex-Trainer des Bundesligisten SV Ried, geleitet wird. Beim ÖFB liegt die Bewerbung um ein Nachwuchszentrum.
Ob der Aufstieg schon in dieser Saison gelingen wird, mag Huliak nicht vorhersagen. Lieber hält er den Ball flach: „Man muss von Runde zu Runde schauen.“ Und: „Die Meisterschaft ist ein Marathon, kein Sprint.“
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