Uni-Absolventen zogen wegen NS-Werbetext Konsequenzen

"Linz gegen Rechts" organisiert wieder Demo gegen Burschenbundball
Vereinsvorstand hielt weitere Zusammenarbeit mit Geschäftsführer für unmöglich. Wieder Demo gegen Burschenbundball.

Im Skandal um eine SS-Liedtextzeile in einem Werbe-Inserat des Absolventenverbandes „Kepler Society“ der Linzer Johannes-Kepler-Uni (JKU) zog auch der Vereinsvorstand Konsequenzen. Die bereits von Uni-Rektor Meinrad Lukas ausgesprochene Ablöse des Verbandsgeschäftsführers Johannes Pracher wurde vom Vorstand der „Kepler Society“ Dienstagabend bestätigt.

In dem Inserat im Programm für den umstrittenen Linzer Burschenbundball wurde die Zeile eines NS-Liedes „...so bleiben wir doch treu“ zitiert. Wie berichtet, brachte das der Kulturaktivist Thomas Diesenreiter zur Anzeige. Obwohl das Inserat schon in den vergangenen Jahren so gedruckt worden war, kam es heuer zur öffentlichen Empörung darüber.

Einigkeit

„Wir teilen die Auffassung der Universität, dass eine antifaschistische Gesinnung Teil der DNA der JKU und damit auch des Absolventenvereins ,Kepler Society’ ist“, ließ der Vorstandsvorsitzende Gerhard Stürmer wissen. Die Position des Geschäftsführers, der das Absolventenmanagement der Uni und die Vereinsgeschicke leitet, wurde neu besetzt. Der Posten wird von der Uni finanziert.

„Der bisherige Geschäftsführer hat in der Vergangenheit viel für den Absolventenverein geleistet. Das Inserat macht aber auch für den Verein eine weitere Zusammenarbeit unmöglich“, bedankte sich der Präsident bei Pracher. Der für vergangenen Dienstag angesetzte traditionelle Neujahrsempfang der „Kepler Society“, die über 5000 Mitglieder hat, war abgesagt worden. Auf den Freitagabend stattfindenden JKU-Ball hat die Affäre keine Auswirkungen. Gegen den am 2. Februar stattfindenden Burschenbundball wurde aber bereits eine Demonstration des Bündnisses „Linz gegen rechts“ angekündigt.

Wolfgang Atzenhofer

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