Tote Patientin im Spital: So arbeitet die Expertenkommission

Ein Schild weist nach links zu Notfälle und Aufnahmestation.
Fachleute agieren unabhängig; wollen Abläufe im Gesundheitssystem verbessern; erste Ergebnisse im Dezember erwartet.

Friedrich Pammer hat sein Leben lang mit Zahlen, Strukturen und Prozessen jongliert. Das wird er in den kommenden Monaten fortsetzen. Nicht mehr als Direktor des oö. Landesrechnungshofes, sondern als Vorsitzender jener Expertenkommission, die rund um den Todesfall der Notfallpatientin aus Rohrbach alle wichtigen Infos zusammentragen und daraus Schlüsse ziehen soll.

Neben Pammer und dem Leiter der Abteilung Gesundheit des Landes OÖ, Jakob Hochgerner, sind fünf weitere namhafte Fachleute aus der Medizin:

"Das ist Teil meiner persönlichen Geschichte, dass ich nie politisch gebunden war. Das wird sich jetzt nicht ändern. Die Kommission arbeitet weisungsfrei und unabhängig", erklärt Pammer

Installiert wurde das Gremium von Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander, ÖVP, die Expertinnen und Experten hat sich Pammer selbst ausgesucht und eingeladen.

Alle an einem Tisch

Aber wie arbeitet eigentlich so eine Kommission? Am 28. November findet das erste Treffen aller Beteiligten statt. Bis dahin haben bereits alle die entscheidenden Berichte und Informationen aus den involvierten Organisationen erhalten, sind also somit auf demselben Wissensstand.

"Die Gespräche werden natürlich auch auf einer medizinischen Expertise-Ebene stattfinden, dafür sind ja die Fachleute da", so Pammer. Seine Aufgabe sei es, Strukturen, Prozesse und die Kommunikation zu durchleuchten, er selbst sei ja kein Mediziner.

Das Ziel: Die Abläufe im bestehenden System sollen durchleuchtet und verbessert werden, damit Notfälle wie jener Aorteneinriss in Rohrbach künftig nicht mehr derartig tragisch enden.

"Wir liefern der Politik Verbesserungsvorschläge und das möglichst zügig", sagt Friedrich Pammer. Bereits Mitte Dezember soll es erste Erkenntnisse geben. Auch der Landtag will über die Arbeit der Kommission samt ihrer Entwicklungen informiert werden, "was wir natürlich machen werden."

Alle gesammelten Erkenntnisse samt Handlungsvorschlägen kommen auf den Tisch der Landespolitik. Dort muss dann final über die Umsetzung entschieden werden.

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