Teilweise massive Kritik am Rektor Lukas: Nehme die Punkte ernst

Strugl, Luger, Stelzer und Lukas präsentieren vergangene Woche die Pläne für den Bau des LIT-College an der Linzer Universität
Eine Umfrage unter dem Unipersonal bringt teilweise herbe Kritik am Rektor, der reagiert.

Kepleruni.

Eine Umfrage unter dem Unipersonal bringt teilweise herbe Kritik am Rektor, der reagiert. „Führung, Kommunikation und Wertschätzung sind mangelhaft.“ „Der Führungsstil ist autokratisch und top down ausgerichtet. Es herrscht der Eindruck, dass dem Rektorat eine echte interne Kommunikation mit dem wissenschaftlichen Personal zumindest zweitrangig, wenn nicht unerwünscht ist.“ „Das Rektorat trifft des Öfteren Entscheidungen, die die Ergebnisse monatelanger Beratungen nicht berücksichtigen.“ „Die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses, der Drittmittelbeschäftigten und der Externen ist hochproblematisch. So werden von Kollegen hervorragende Leistungen erbracht und dennoch werden sie vor die Tür gesetzt.“

Sätze wie diese stehen im Bericht über eine Umfrage, die die Betriebsräte für das wissenschaftliche Personal unter ihren Kolleginnen und Kollegen durchgeführt haben. 596 Mitarbeiter haben sich daran beteiligt. Das ist eine Minderheit, was die Repräsentativkraft beeinträchtigt. Zudem wurden diese persönlichen Stellungnahmen anonym abgegeben.

Es gibt aber auch positive Punkte. So wird zum Beispiel die „gute Atmosphäre im Arbeitsumfeld“ hervorgehoben, weiters die „kompetenten und freundlichen Verwaltungsmitarbeiter“.

Die Kritik trifft Rektor Lukas zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Im Herbst steht die Neu- bzw. Wiederwahl des Rektors an, zudem sollen demnächst die Verhandlungen über die Leistungsvereinbarungen mit dem Wissenschaftsministerium beginnen, die für die Zukunft der Kepleruni ganz entscheidend sind.

Lukas gab gegenüber dem KURIER folgende Stellungnahme ab: „Das Rektorat hat gemeinsam mit Senat und Unirat wichtige Weichen für die Zukunft unserer Universität gestellt. Dabei müssen wir auch auf Vorgaben des Gesetzgebers und des Ministeriums reagieren. Ein solcher Prozess löst natürlich auch Widerstand aus. Dieser Widerstand kommt in einzelnen Kommentaren der Umfrage zum Ausdruck. Wir nehmen das durchaus ernst; ein hundertprozentiger Konsens der Belegschaft ist aber bei Veränderungsprozessen nicht erzielbar. Von einem autokratischen Führungsstil des Rektorats kann jedenfalls keine Rede sein. Allein beim jüngsten Strategieprozess habe ich universitätsintern über hundert Gespräche geführt. Das Ergebnis war eine einstimmige Zustimmung im Senat. Selbstverständlich kann das Rektorat aber nicht immer jedem Wunsch aus der Uni entsprechen. Das ist nicht Autokratie, sondern Verantwortung. Möglicherweise geht es manchen auch darum, Stimmung gegen eine Wiederbestellung des Rektorats zu machen. Auch das ist zu respektieren. Ich arbeite gerne für meine Universität. Ich klebe aber nicht am Sessel des Rektors. Noch habe ich nicht entschieden, ob ich noch einmal kandidiere.“

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