Tag der Entscheidung für Kasberg und Almtal

Tag der Entscheidung für Kasberg und Almtal
Doppelte Gespräche über vorgelegten Masterplan, erst mit den Landtagsklubs, dann mit dem Tourismuslandesrat.

Tag der Entscheidung für die Zukunft des Tourismus in der Region Almtal mit dem Kasberg. Heute Vormittag wird über den „touristischen Masterplan Almtal-Kasberg“, wie das 174 Seiten starke Papier bezeichnet wird, diskutiert und über die weiteren Schritte befunden.

Der KURIER hat diesen bis zuletzt geheim gehaltenen Masterplan, erstellt von der Firma Kohl und Partner, einer Tourismusberatungsagentur mit Standorten in Villach, Innsbruck und Wien, eingesehen und auf KURIER.at darüber berichtet. Martin Mayerhofer, Geschäftsführer des Standorts in Villach, hat das vorliegende Konzept verantwortet und schon im Vorwort betont, dass die zur Verfügung gestellte Zeit für einen Masterplan sehr kurz bemessen gewesen sei.

Mehr dazu hier: Almtal-Masterplan empfiehlt Fortführung des Winterbetriebs

Jedenfalls wurde in diesem Plan, abgesehen von einer umfangreichen Analyse, für den Winterbetrieb auf dem Kasberg eine Variante mit einer Investition von knapp über 32 Millionen Euro als so machbar eingeschätzt, dass ab 2026/2027 im Winterbetrieb mit einem leicht positiven Ergebnis zu rechnen sei.

Als Fazit empfehlen die Studienautoren „aus touristischer Sicht Fortbestand und Ausbau einer Leitinfrastruktur“ – das zahle positiv auf den Wirtschaftsstandort ein.

Betrieb übernehmen

Wichtiger zusätzlicher Aspekt: Die Führung des Betriebs dürfe nicht weiter an eine Betreibergesellschaft ausgelagert werden, die im Winter selbst einen Konkurrenzbetrieb im Eigentum führe. Auch eine Erweiterung des Angebots im Sommer wird empfohlen. Seitens der Landes-ÖVP wurde allerdings die Fortführung des Winterbetriebes bereits im Vorfeld abgesagt.

Heute, Donnerstag, finden zu dem Thema zwei Besprechungen statt: Zwischen den Eigentümern, die mit Tourismuslandesrat Markus Achleitner über die Zukunft des Kasbergs verhandeln. Und zuvor auf Wunsch der Betreiber auch mit allen Landtagsklubs und den anderen Landesräten, um ihnen alle Infos aus erster Hand zu geben.

Grüne: "Gemeinden im Stich gelassen"

Ulrike Schwarz, Tourismussprecherin der Grünen im oö. Landtag, ist seit fast 15 Jahren mit der Thematik befasst. Ihre Diagnose: „Voriges Jahr haben wir über die gleichen Themen geredet, ein Jahr lang ist eigentlich nichts passiert.“ Sie sieht die Gemeinden vom Land über Jahre „im Stich gelassen“.

Massive Investitionen in ein Skigebiet sieht sie kritisch, auch mit Blick auf den Klimawandel. Ein abruptes Aus sei aber ebenfalls problematisch. Sie hält es für überlegenswert, den Winterbetrieb für ein weiteres Jahr aufrecht zu erhalten, um endlich ernsthaft und mit der nötigen Zeit alle Zukunftsschritte abzuklären und die nötigen Veränderungen in die Wege zu leiten.

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