Studie: Ältere Menschen verstehen großteils Klima-Ängste der Jungen

Wegen Hitzewellen kam es in den vergangenen Jahren in Europa immer wieder zu Waldbränden, auch in Österreich 
Waldbrände, Naturkatastrophen und Hitze: Oberösterreichs Bürger zeigten bei Befragung große Umwelt-Sorgen

Entgegen aller Klischees haben ältere Menschen durchaus Verständnis für die Anliegen der jüngeren Bevölkerung bei Sorgen zur Erderwärmung. Das haben mit 73 Prozent immerhin fast drei Viertel bei einer Befragung zum Ausdruck gebracht.

Diese und andere spannende Ergebnisse brachte eine des oberösterreichischen Klimaschutzlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) beauftragte Umfrage vom Sora Institut. Dabei wurden von Ende April bis Anfang Mai 600 Bürger zu ihrer Meinung zur Klimathematik befragt. 

So ist das Verständnis für die Sorgen der jungen Generation unabhängig vom Bildungsniveau und Wohnort  hoch, allerdings haben Frauen mit 79 Prozent häufiger Verständnis für die Zukunftssorgen der Jungen als Männer mit 65 Prozent.

Dass Kinder und Enkelkinder die Folgen der Erderhitzung vor allem in Form von Waldbränden zu spüren bekommen, halten 83 Prozent für sehr wahrscheinlich. 

Doch auch schwere Verwüstungen durch starke Regenfälle und Erdrutsche befürchten 81 Prozent der Studienteilnehmer. Dass Hitzewellen der körperlichen Gesundheit zusetzen, davon sind 77 Prozent überzeugt. 

Drei Viertel der Befragten erwarten zudem, dass Trockenheit zu Ernteausfällen führen wird und heimische Lebensmittel damit knapp werden. 

Offen für Windräder

Eine Veränderung des Landschaftsbildes im Sommer halten 60 Prozent für möglich, dabei erwarten die Menschen verdorrte Flächen statt grüner Wiesen. 

Überraschend ist auch die hohe Akzeptanz für Windräder, um unabhängiger von Gasimporten zu werden. So sind 70 Prozent der Befragten der Ansicht, dass mehr Windräder gebaut werden müssen, auch wenn sich dadurch das Landschaftsbild verändern würde.

Eine mehrheitliche Überzeugung gibt es mit 62 Prozent der Befragten auch bei Photovoltaik-Großanlagen, wonach diese  auf brachliegenden Wiesen zwar nicht schön, aber notwendig seien, um genug sauberen Strom zu erzeugen.

Die größte Steigerung gab es bei der Frage zu mehr Stromleitungen. Waren es im Vorjahr noch 60 Prozent, die sich für mehr Stromleitungen aussprachen, sind es heuer 73 Prozent.

Stefan Kaineder betont, dass die Befragung in einem Zeitraum ablief, in dem das Wetter nicht heiß war, sondern eher kühl.

Dies zeige laut dem Landesrat, dass die Breite der Bevölkerung unabhängig vom aktuellen Wetter die „Dramatik der Klimakrise“ erkannt habe. Dem müsse auch die Politik in Oberösterreich gerecht werden, sagt Kaineder, "denn die Menschen sind soweit".

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