Spitäler wollen einem Pflegenotstand vorbeugen

Managerriege der oö. Spitalsträger mit Landesrätin Christine Haberlander (Mi.)
Mit geballter Kraft steigen die drei großen oberösterreichischen Spitalsbetreiber in den Kampf um junge Pflegekräfte am Arbeitsmarkt ein. Angesichts bevorstehender Pensionsschübe und sinkender Anmeldungen in den Krankenpflegeschulen starten die Spitäler eine landesweite Kampagne.
9600 Vollzeitkräfte in den unterschiedlichsten Pflegebereichen der Krankenhäuser sind die Stützen des Gesundheitssystems. Gemeinsam bieten die Spitäler flächendeckend 2000 Ausbildungsplätze an. Bislang rekrutierte jede Betreibergruppe ihren Nachwuchs auf die eigene Art und Weise. „Wir brauchen die besten Mitarbeiter in unseren Krankenhäusern. Jetzt suchen wir die besten Köpfe gemeinsam“, unterstützt Gesundheitslandesrätin Christina Haberlander, ÖVP, die Werbeoffensive der 18 Spitäler. „Diese Art, gemeinsam auf die jungen Menschen zuzugehen ist einzigartig“, betont die Landesrätin.
Mit im Boot ist auch die oö. Fachhochschule für Gesundheitsberufe, die im September einen neuen Bachelor-Studiengang für Pflegeberufe mit 340 Studenten startete und damit der größte seiner Art in Österreich ist. Weil es aus der Altenpflege alarmierende Meldungen über fehlendes Personal gibt, steht die Politik unter Druck. Der frühere Landeshauptmann Josef Pühringer nannte die Pflege das „Mammutthema der nächsten 20 Jahre“. Schon jetzt müssten Abteilungen geschlossen bleiben, weil Personal fehle.
Präventivaktion

Junge Pflegeschüler geben Werbekampagne ein Gesicht
Diesen Notstand gibt es in den Spitälern noch nicht, sagt Karl Lehner von der Landesspitalsholding Gespag. Angesichts der anstehenden Pensionierungswelle geburtenstarker Jahrgänge sei die Kampagne eine Präventivmaßnahme. Weil Pflegeposten hauptsächlich von Frauen in Teilzeit besetzt sind, seien sie sehr personalintensiv, berichtet die Geschäftsführerin des Kepler Uni-Klinikums, Elgin Drda.
Mit dem Kampagnen-Slogan „Weil du entscheidest, was du bewirkst“ wolle man an junge und ältere Interessierte mit einer markanten Botschaft herantreten, kündigt Michael Aigelsberger von den Ordensspitälern an. Als Testimonials haben sich aktuelle Pflegeschüler zur Verfügung gestellt.
wolfgang Atzenhofer
Kommentare