Seppy weiß genau: Jeder braucht jemanden, der an ihn glaubt
Kasperl, Omama, Seppy und der kleine Drache Basti.
Von Christa Koinig
Wenn das Licht im Saal ein bisserl dunkler wird, wenn’s auf der Bühne heller wird, wenn das Glockerl läutet und der Vorhang langsam aufgeht, dann bin ich immer sehr aufgeregt. Und das, obwohl ich schon so viele Jahre für ganz viele kleine, mittlere und große Kinder Theater spielen darf.
Unser Puppentheater ist nämlich schon mehr als ein halbes Jahrhundert alt, habe ich mir ausgerechnet, und ich bin von Anfang an dabei. Doch ich freue mich jedes Mal aufs Neue darüber, dass ich Kinder zum Lachen und Mitfiebern bei unseren spannenden Geschichten und Abenteuern bringen kann.
Ganz besonders stolz bin ich aber auch darauf, dass in unseren Geschichten immer alles gut ausgeht. Obwohl – hinter den Kulissen kann es schon hie und da ein bisserl chaotisch sein, wenn der kleine Drache vielleicht seinen Text vermurkst oder der schusselige Zauberer seinen Hut verliert.
Wir glauben aneinander
Da müssen unsere Spielerinnen oft sehr laut lachen, und wir können nur hoffen, dass das Publikum es nicht merkt, wenn die Mädels vor lauter Kichern nicht weitersprechen können. Hie und da kann es aber auch sein, dass gerade diese kleinen Fehler die Geschichten noch lustiger machen. Das Wichtigste hinter der Bühne ist jedoch, dass wir uns aufeinander verlassen können.
Wir glauben halt einfach daran, dass jeder seinen Teil gut macht. Und genau so ist es überall: Jeder braucht jemanden, der an ihn glaubt. Dann trauen wir uns sogar Dinge zu, die schwer oder beinahe unmöglich erscheinen. Wenn wir spüren, dass jemand hinter uns steht, fühlt sich alles leichter an – auf unserer kleinen Bühne und auf der großen Bühne des Lebens.
Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters.
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