Als ein Hund dem Seppy die Show stahl - und das gar nicht schlimm war
von Christa Koing
In unser Theater kommen nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene. Meist begleiten sie ihre Jüngsten, aber auch ältere Damen oder Herren kommen alleine, ohne kindliche Begleitung. Vielleicht, weil sie sich an ihre Kindheit zurückerinnern wollen oder weil sie sonst nicht viel zu lachen haben.
Einmal brachte eine Familie einen Picknickkorb mit, um es sich im Saal bei Essen und Trinken gemütlich zu machen, aber das konnten wir dann doch nicht erlauben.
Kürzlich waren wir aber überrascht, denn im Zuschauerraum saß plötzlich ein Hund. Es war kein Schoßhündchen, das man im Ärmel verstecken kann, sondern ein großer, semmelblonder Hund.
Hund verzaubert das Publikum
Was macht ein Hund im Theater? Unsere kluge Omama klärte mich auf: Es war ein sogenannter Therapiehund, ein Begleithund, der seinem Kind Sicherheit gibt. Und stellt euch vor, dieser Hund schaffte es, das Publikum mit seiner bloßen Anwesenheit zu verzaubern, obwohl er keinen Mucks von sich gab. Ich glaube, er hat mir sogar ein bisschen die Show gestohlen.
Wer ein Tier hat, weiß, dass man sich gut darum kümmern muss. Ob Hund, Katze oder Hase, jedes Tier braucht gutes Futter und möchte spüren, dass man es lieb hat. Doch umgekehrt kümmern sich Tiere auch um ihre Menschen. Sie fühlen, wenn es ihnen nicht gut geht, und freuen sich mit ihnen, wenn sie lachen!
Besonders Hunde haben dieses feine Gespür. Und wenn ein Hund manchmal doch etwas unartig ist, waren es Menschen, die ihn dazu gemacht haben. Hunde geben die Liebe zurück, die man ihnen schenkt. Bei Krokodilen, Stinktieren oder Flöhen verhält es sich wohl ein bisserl anders, denke ich mir.
Christa Koinig ist die künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters.
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