„Schee schiach“: Wie Künstliche Intelligenz Architektur macht

Das Studentenwohnheim Kunstuniversität Linz (KI Linz).
Wie macht sich Künstliche Intelligenz in der Architektur? Dieser Frage geht ein Projekt des oö-Architekturforums nach.

Künstliche Intelligenz ist aktuell in aller Munde. „Macht künstliche Intelligenz bessere Architektur?“, fragt deshalb das Architekturforum Oberösterreich (afo) und gibt diese Frage an die Öffentlichkeit weiter.

Denn aktuell tourt das afo-mobil durch die Landeshauptstadt und hat Bebauungsvorschläge mit, die nicht von namhaften Architektinnen und Architekten stammen, sondern von einer künstlichen Intelligenz nach einer entsprechenden Eingabe errechnet wurden.

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Franz Koppelstätter, Leiter des Architekturforums Oberösterreich, hat die Architekten Max Meindl und Paul Eis (mais.arch) mit der Umsetzung des Projektes beauftragt.

Seit rund einem Monat werden verschiedene Bauten der Stadt im afo-Mobil als Foto gezeigt und durch Bilder, die von künstlicher Intelligenz erzeugt wurden, ersetzt. Passanten klicken sich durch diese Bilder und entscheiden spontan: „Schee“ oder „schiach“.

Ein mit Efeu bewachsenes Gebäude in Linz, Oberösterreich, im Rahmen der Ausstellung „schee schiach“.

Die Ausstellung „schee schiach“ in Linz, Oberösterreich, in der Nähe des Studentenwohnheims KI Linz.

Ein Gebäude in Linz mit der Aufschrift „Und was machst du so?“.

Ein farbenfrohes, modernes Gebäude in Linz, Österreich.

Das Linzer Tor, ein historisches Bauwerk, steht auf einem Platz.

Ein farbenfrohes, modernes Gebäude in Linz mit gelben, pinken, blauen und grünen Elementen.

Das KI-generierte Ars Electronica Futurelab Gebäude in Linz.

Ein Gebäude mit Staffelgiebel und Blumenkästen in Linz.

Eine große, blaue Stahlkonstruktion steht auf einer rot gepflasterten Fläche in Linz.

Koppelstätter hat bei der Auswertung der Entscheidungen beim afo-Gebäude eines festgestellt: „Professionelle Gestalter und die Bevölkerung haben ein sehr unterschiedliches Geschmacksempfinden.“

Denn das Ergebnis, das im Rahmen einer Veranstaltung mit Architektur-Interessenten über die KI-Bilder zum afo-Gebäude erzielt wurde, habe sich massiv von jenem der Passanten an den darauffolgenden Tagen unterschieden.

Der Lenau-Turm, ein Hochhaus in Wien, gesehen von einer Straßenecke.

Das Projekt läuft noch bis Dezember, das afo-Mobil wird noch an weiteren Stellen der Stadt zu finden sein.

Künstliche Intelligenz und Architektur ist der dritte Teil des Jahresschwerpunkts unter dem Titel „schee schiach“, dem sich das afo in drei Episoden widmet. In der ersten ging es darum, was in der Vergangenheit als schön oder nicht schön angesehen wurde, in der zweiten – die Ausstellung dazu ist aktuell im afo zu sehen – wird die Gegenwart beleuchtet. Und das ist man schnell beim Traum vom Einfamilienhaus.

Aus der Traum vom Haus

Franz Koppelstätter weiß, dass es der Traum von zwei Drittel der Österreicher ist, ein eigenes Einfamilienhaus zu besitzen. Das Ende dieses Traums zeichne sich längst ab, sagt er.

Luftaufnahme einer deutschen Vorortsiedlung mit Einfamilienhäusern, Gärten und enger Nachbarschaft.

Denn strenge Kreditvergaben, hohe Kosten, dazu die gesellschaftlichen Themen wie der nötige Stopp des Flächenfraßes und von Einfamilienhaus-Siedlungen induzierte Verfestigung der Abhängigkeit vom motorisierten Individualverkehr würden das Einfamilienhaus in Zukunft schwer möglich machen.

Am, Freitag, 11. August, gibt es dazu um 13 Uhr im afo eine Führung zum Thema Wunschtraum Einfamilienhaus mit Franz Koppelstätter.

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