Nun ist der Wunsch in Erfüllung gegangen. Judith Fuderer hat den Ehrenring des „Dilettanten-Theatervereins 1812 Kremsmünster“ erhalten. Nach der letzten Aufführung des Stücks Nichts als Ärger mit der Ex, in dem sie die Rolle von Tante Betty gespielt hat, bekam sie ihn vergangenen Sonntagabend von Obmann Günther Pakanesz überreicht. Alle applaudierten, Judith Fuderer war sichtlich gerührt. „Damit ich den Ring genießen kann, zeige ich ihn her und trage ihn am Zeigefinger der rechten Hand“, erzählt sie voller Freude und Stolz.
Die 74-Jährige ist das älteste Mitglied, sie gehört dem Amateurtheaterverein seit 1967 an. Mehr als 800-mal ist sie auf der Bühne des Theaters am Tötenhengst gestanden, sie hat auch das von ihr gegründete Kindertheater geleitet, sie hat nicht nur gespielt, sondern auch Regie geführt. „Es fasziniert mich, in eine Rolle hinzuschlüpfen und sie so zu präsentieren, dass ich im Laufe der Proben zu dieser Figur werde. Ich will spielen bis zum Lebensende, es gibt genügend Rollen für ältere Damen, die ich verkörpern kann.“
Fuderer begleitet eine positive Ausstrahlung. „Das ist eine Gottesgabe“, meint sie. „Ich suche in allem das Positive und finde es auch.“ Sie sehe jeden Tag als Geschenk, ihr sei das noch viel bewusster seit dem Tod ihres Mannes vor zehn Jahren. „Ich lebe jeden Tag in vollen Zügen, obwohl ich schwer krank bin. Ich habe Polyarthritis, die alle meine Gelenke angreift.“
Der Theaterverein ist ihr Lebenselixier. „Ich habe mit ihm die glücklichsten und die schwersten Stunden geteilt. Er hat mich getragen.“ Die Familie und der Freundeskreis seien weitere Stützen. Sie ist Mutter von vier Kindern. Sie, eine geborene Zambelli, stammt ursprünglich aus Südtirol, die familiären Wurzeln lassen sich über Süditalien bis nach Griechenland verfolgen.
Kommentare