Rosen für den neuen Papst

Josef Ertl
Der Belgrader Kardinal Ladislav Nemeth hat das bei seinem Vortrag im März in Linz ganz klar benannt: Identitäre Ideologie ist eine Negierung des Evangeliums. „Gestalten wir ein Europa, das zu keinem Schlamm-Schlachtfeld der Rechtspopulisten wird“, sagte er in seinem Schlusswort.
Konkrete Reformen unumgänglich
Die Aufgabe von Robert Francis Prevost ist nicht einfach. Er will den Kurs von Papst Franziskus fortführen, was Zustimmung findet. Die Engagierten erwarten aber auch, dass dies in konkreten Reformen sichtbar wird. So in der Zulassung von viri probati (bewährten, verheirateten Männern) zur Priesterweihe und von Frauen zur Diakoninnenweihe, wie das Bischof Manfred Scheuer betont. Der Zugang zur Priesterweihe muss geändert werden, andernfalls sind Messen und der Sakramete-Empfang aufgrund des Priestermangels in den Pfarren nicht mehr möglich. Eine Öffnung ist unumgänglich, will die römisch-katholische Kirche in Europa überleben. Sie wird an einer Gleichberechtigung der Frau und damit der Zulassung zum Priesterberuf nicht vorbeikommen.
Er wolle ein Brückenbauer sein, hat der neue Papst seinen Weg skizziert. Er will vermeiden, dass der traditionalistische Flügel wegbricht, der an allem Bisherigen festhalten will. Das wird aber für die Kirche in den modernen Gesellschaften nicht reichen. Sie muss sich der Säkularisierung und den neuen Herausforderungen stellen.
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