Reinhold Binder: Der Neue am Verhandlungstisch der Metaller

BETRIEBSVERSAMMLUNGEN NACH ABBRUCH DER KV VERHANDLUNGEN IN DER METALLINDUSTRIE: BINDER
Der Gewerkschaftschef der PRO-GE verhandelt gerade den Metaller-Kollektivvertrag.

„Mit den Einmalzahlungen können’s scheißen gehen!“ Mit diesem Sager war Reinhold Binder dieser Tage in aller Munde. „Situationsangepasste Spracheleganz“ nennt es der Gewerkschaftschef.

Bei einer Betriebsversammlung der Aufzugmonteure hätte er die Aggression gespürt. „Man könnte es anders formulieren, aber es bringt den Grant der Arbeitnehmer zum Ausdruck.“

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Der 45-Jährige steht zum ersten Mal an vorderster Front bei den Kollektivvertragsverhandlungen. „Ich habe lange Seite an Seite mit meinem Vorgänger Rainer Wimmer gearbeitet. Es hat mich sehr geehrt, als man auf mich zugekommen ist und mich als seinen Nachfolger wählte“, sagt Binder.

Eindeutiges Ergebnis

Lange überlegt hätte er dabei nicht. 2023 wurde er mit knapp 98 Prozent zum Chef der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) gewählt.

Die Karriere bei der Gewerkschaft startete Binder bereits während seiner Lehre zum Werkzeugmacher als Jugendvertrauensrat bei der Firma Greiner, jetzt Exelliq, im Bezirk Kirchdorf.

Zehn Jahre lang arbeitete er im Regionalbüro Steyr-Kirchdorf bis er 2016 nach Wien wechselte und schließlich dieses Jahr zum Chef gewählt wurde.

Neben seinem Engagement in der Gewerkschaft war der 45-Jährige drei Jahre lang Vizebürgermeister in seiner Heimatgemeinde Micheldorf. „Mit meinem Wechsel nach Wien in die Geschäftsführung der PRO-GE musste ich mein Amt niederlegen“, erklärt Binder.

Arbeitnehmervertretung in Politik

Eine Rückkehr in die Politik schließt er nicht aus, aber nicht mehr auf Kommunalebene. „Eine starke Vertretung der Arbeiterinnen und Arbeiter im Nationalrat finde ich wichtig. Dort werden Gesetze für Arbeitnehmer beschlossen.“

Am Donnerstag wurde die vierte Verhandlungsrunde eröffnet.

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