Prozess um Millionenbetrug an oberösterreichischem Fleischereibetrieb
Ein 37-Jähriger soll einen oberösterreichischen Fleischbetrieb um rund 2,3 Millionen Euro betrogen haben. Der Mann muss sich am Mittwoch wegen schweren Betrugs vor dem Landesgericht Ried verantworten. Ihm drohen im Fall eines Schuldspruchs ein bis zehn Jahre Haft. Er soll falsche Lieferscheine und Rechnungen gestellt haben, geliefert wurde aber offenbar nie etwas.
Der Mann soll sich als Geschäftsführer und Alleingesellschafter einer slowenischen Firma ausgegeben haben. Im Zeitraum Jänner 2017 bis November 2020 habe er dem oberösterreichischen Unternehmen laut Anklage mit gefälschten Rechnungen und Lieferscheinen insgesamt rund 2,3 Millionen Euro herausgelockt. Der Fleischbetrieb dürfte zwar die Lieferscheine mit den vom Angeklagten gelegten Rechnungen verglichen, aber nie überprüft haben, ob den Rechnungen auch Leistungen zugrunde lagen, erklärte das Gericht in einer Aussendung am Donnerstag.
Von Mitarbeiter aufgedeckt
Erst 2020 habe eine Mitarbeiterin den Betrug entdeckt, daraufhin wurden die Zahlungen an den Angeklagten eingestellt. Der 37-Jährige wollte aber offenbar nicht akzeptieren, dass er aufgeflogen war, und beauftragte eine Rechtsanwaltskanzlei mit der Eintreibung seiner angeblichen Forderungen. Darauf stieg das oberösterreichische Unternehmen aber nicht ein.
Der Angeklagte hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Daher ist auch nicht absehbar, wann in dem Prozess ein Urteil gesprochen wird. Für Mittwoch sind drei Zeugen geladen.
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