Prozess-Serie wegen Bestechung bei Deutschtests gestartet

Grundstreit zwischen Gemeinde und Besitzer endet nun vor Gericht
Eine ganze Reihe von Verhandlungen wegen Manipulationen bei Deutschprüfungen stehen am Landesgericht Linz an.

Linz. Ein Prozess um manipulierte Sprachprüfungen am Linzer Landesgericht ist am Freitag vertagt worden. Eine Zeugin, nämlich jene Prüferin, die die Testergebnisse gegen Geld verfälscht haben soll, war nicht zur Verhandlung erschienen. Die Angeklagte, eine 54-jährige Türkin, gestand ihre Schuld teilweise ein. Sie habe aber kein Geld für das „Frisieren“ ihres Test bezahlt, behauptete die Frau, die bei der Verhandlung einen Dolmetsch benötigte .

Ein neuer Verhandlungstermin wird für Mai erwartet. Der Prozess gegen die Prüferin selbst und vier weitere Involvierte startet am 8. April. Auch weitere Prüflinge werden sich noch verantworten müssen. Die Staatsanwältin warf der Beschuldigten am Freitag Bestechung und Urkundenunterdrückung vor. Besonders skandalös sei, dass der Integrationsgedanke mit Füßen getreten wurde. Die Prüferin habe „ein florierendes Geschäft“ mit den getürkten Tests gemacht, beschrieb die Anklägerin.

Prüferin

Konkretes ließ das Gericht auch zum anstehenden Prozess gegen die 43-jährige Prüferin beim Österreichischen Integrationsfonds wissen. Ihr wird Bestechlichkeit in 68 Fällen, Urkundenunterdrückung in 70 Fällen, dazu noch Urkundenfälschung in zwölf Fällen, sowie Geschenkannahme vorgeworfen. Angeklagt ist auch die 39-jährige Schwester der Prüferin. Sie soll Arbeiten von fünf Prüflingen an ihre Schwester zur Manipulation weitergeleitet haben. Ebenfalls vor Gericht verantworten müssen sich auch noch zwei 43-jährige Männer die 31 „Kundschaften“ vermittelt und von diesen Bestechungsgeld für die Hauptangeklagte eingehoben haben sollen. Ihre Vermittlungsprovision dürften die Männer laut Anklage gleich einbehalten haben. Der Hauptangeklagten droht eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren.

Kommentare