Laut Polizei waren anfangs bei 200 bis 4.000 „Spaziergängern“ jeden Sonntag mindestens 25 Beamte im Einsatz, je nach Einschätzung der Teilnehmer wurde aufgestockt. Fünf Stunden machte die Einsatzdauer je Spaziergang aus.
Im Februar 2023 konnte die Polizei die Einsatzkräfte reduzieren – auf zwölf Beamte pro Sonntag, seit 7. Mai begleiten nur noch neun Polizistinnen und Polizisten den lauten Zug durch eine der schönsten Altstädte des Landes.
70 bis 130 Teilnehmer
Zuletzt wurden zwischen 70 und 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Polizei gezählt. Die Polizei habe sich, so ein Sprecher, um vereinzelte Anfeindungen durch Anwohner und Verkehrsteilnehmer gekümmert.
Und sie habe die Trennung zu den zwei Gegenkundgebungen am Neutor und beim Roten Brunnen in Steyrdorf gewährleistet.
Enorme Kosten
Rechnet man die Einsätze zusammen, kommt man auf rund 15.600 Einsatzstunden der Polizei. Die Kosten dafür sind enorm.
Denn für Überstunden fallen 100 Prozent Zuschläge an, für eingesetzte Beamte im „Normaldienst“ kommt die Sonn- und Feiertagsvergütung. All diese Mehrkosten trägt die Allgemeinheit.
Keine Weiterverrechnung
Weiterverrechnet werden die Kosten nicht. Bei Demonstrationen, Kundgebungen oder Versammlungen werden grundsätzlich keine Einsatzkosten an den Veranstalter weiterverrechnet“, heißt es dazu aus dem Ministerium.
Bei Sportgroßveranstaltungen trage einen Teil der Einsatzkosten der Veranstalter, jedoch nur die sogenannten Inspektionskosten.
Diese werden je nach Größe bei Anmeldung von der Veranstaltungsbehörde vorgeschrieben. Das wären im Falle eines Fußballspiels aber nur die Kosten für jene Beamte, die direkt im Stadion stationiert sind.
Weiterverrechnet wird übrigens ein Kostensatz von 32,6 Euro pro Stunde, egal, wann der Einsatz stattfindet. Würde nur dieser – im Vergleich zu den tatsächlichen Kosten geringe Stundensatz – zur Berechnung der Kosten in Steyr herangezogen, käme immerhin eine halbe Million Euro zusammen.
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Bis Ende 2025 – also rund 110 Mal – sind die in der Bevölkerung als höchst störend wahrgenommenen „Spaziergänge“ noch angemeldet und genehmigt. Ab 1. Jänner 2026 soll es dann ruhiger werden.
Zumindest am Stadtplatz, denn dort ist dann erst einmal für ein Jahr einer Veranstaltung jener Gruppe angemeldet, die derzeit beim Neutor ein Durchziehen der „Spaziergänger“ verhindert.
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