Nach Tod einer Notfallpatientin: Chef der Gesundheitsholding tritt zurück

Eine blonde Frau und ein Mann mit Brille lächeln in die Kamera.
Nach dem Vorfall um die tote Notfallpatientin in Rohrbach gibt es nun Konsequenzen: Der Chef der Gesundheitsholding, Franz Harnoncourt, geht.

Mit einem langen Brief und ausführlichen Erklärungen erklärt Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding und Geschäftsführer des Kepler Universitätsklinikums, Montagvormittag seinen Rücktritt.

Nun gibt es also erste, personelle Konsequenzen rund um den Tod jener Notfallpatientin aus Rohrbach, für die auf keiner passenden Intensivstation des Landes spontan Platz war. Die Frau starb innerhalb von Stunden an den Folgen eines Aorteneinrisses.

"Nach nun über sieben Jahren Tätigkeiten in Oberösterreich, scheint mir die Gestaltungsmöglichkeit für mich nicht mehr gegeben. Es ist mir offensichtlich nicht oder nicht ausreichend gelungen, die Weichen innerhalb der Organisation sowohl bei den Regionalkliniken als auch im Kepler Universitätsklinikum so zu stellen, dass die schwierigen Rahmenbedingungen für unsere PatientInnen und MitarbeiterInnen möglichst wenig zu spüren sind", erklärt der Gesundheitsmanager schriftlich.

"Kein Parteibuch"

Gerüchte rund um seine Besetzung damals kontert Harnoncourt so: "In vielen Kommentaren wird die parteipolitische Besetzung der Geschäftsführung der OÖG auch in meinem Zusammenhang beklagt. Dies ist in meinem Falle absolut absurd, denn es war sicher einer der mutigen Schritte von Landeshauptmann-Stellvertreterin Haberlander, mich als politisch nicht gebundenen Experten, mit dieser Aufgabe zu betrauen. Ein Parteibuch werden Sie bei mir nicht finden."

Wenn zudem Aufwand und Wirkung nicht mehr in einem ausgewogenen Verhältnis stünden, und darüber hinaus persönliche Grenzen erreicht bzw. überschritten werden, sei es Zeit, "daraus Konsequenzen zu ziehen und die Möglichkeit für einen Neuanfang und eine Neustrukturierung zu geben."

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