Noch einmal über die Bücher

Josef Ertl
Die vorliegenden Konzepte für die neue Technische Universität Linz sollten nochmals überarbeitet werden.

Bekommen Wirtschaft und Industrie tatsächlich jene Absolventen, die sie sich von der neuen Technischen Universität (TU) in Linz erhoffen? Nein, lautet die klare Antwort von Gernot Kubin, dem Senatsvorsitzenden der TU Graz (Seite 4). Es wird viel zu wenig Technik geboten, die geplante neue TU kann mit der bestehenden technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Kepler-Universität nicht mithalten. In der vorliegenden Konzeption ist die neue TU eine bessere Fachhochschule. Mehr nicht. Aber ist sie so attraktiv genug, um zusätzlich 6.300 Studierende und 150 Professoren anzulocken?

Selbst Meinhard Lukas, Rektor der Johannes Kepler Universität (JKU), ist mit dem Gesetzesentwurf unzufrieden. Er hat ebenso wie Kubin Zweifel an der angestrebten Interdisziplinarität. Denn das TU-Konzept stellt auch indirekt die von Lukas forcierte Neuausrichtung der Kepler-Universität infrage. Die JKU beschäftigt sich ebenfalls mit der Digitalisierung in all ihren Auswirkungen.

Die vorliegende Konzeption der neuen TU ist nicht überzeugend. Dabei gäbe es gute Ideen und Entwürfe wie jenen von Hagenberg-Gründer Bruno Buchberger, der vom Ex-Minister und angehenden Präsidenten der Akademie der Wissenschaften Heinz Faßmann öffentlich gewürdigt worden ist.

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