Die ausgebildete Wirtschaftswissenschafterin bringt zehn Jahre Erfahrung ein. Über relevante Themen aus der Region zu informieren und zur Diskussion anzuregen, nennt sie als wesentliche Motive. Und: „Sich selbst Gehör zu verschaffen.“ Christian Fuchsmayer ist der Jüngste im Team. Er versteht Radio als „Lern- und Begegnungsort“. Die Menschen seien eingeladen, über Themen zu berichten, die sie selbst oder die Region beschäftigen. „Sie werden bestärkt und ermächtigt, ihre Stimme hörbar zu machen“, sagt Fuchsmayer.
Mit der Neugründung im Innviertel ist der letzte weiße Fleck in Oberösterreich abgedeckt, obendrein ist das Bundesland klar die Nummer 1. Fünf von österreichweit 14 Freien Radios sind hier angesiedelt. Alle zusammen produzieren täglich 30 Stunden Programm, Wiederholungen nicht eingerechnet.
Bereits seit 2005 gibt es das Freie Radio Freistadt, das mittlerweile rund um die Uhr sendet. „Das engagierte Freistadt macht in irgendeiner Weise mit“, nennt Otto Tremetzberger die mehr als 100 regelmäßigen Programmmacher als Garanten für diese Beständigkeit. Die Qualität der Beiträge sei durchwegs hoch.
Tremetzberger ist seit Beginn an dabei, quasi ein Veteran in der Szene. Es gehe darum, einen niederschwelligen Zugang zum Radiomachen zu eröffnen. Darüber hinaus sei Ziel, ein möglichst breites Netzwerk aufzubauen. Aber nicht im Sinne eines großen, sondern verschiedener eigenständiger Sender, die sich austauschen und zusammen Projekte umsetzen. Gemeinsam hätten sie Regionalentwicklung im Sinn, indem sie dokumentieren, was Menschen und Vereine leisten.
Schulradiotag
Willkommene Partner dabei sind Schulen, etwa beim jährlichen „Schulradiotag“. Die Idee: Kinder und Jugendliche kämen in den klassischen Medien kaum einmal zu Wort, eher werde über sie gesprochen, nicht mit ihnen. Deshalb bekommen sie in allen Freien Radios Österreich Gelegenheit, einen Tag lang das Programm zu gestalten. Vergangene Woche war es wieder so weit. Organisiert wurde der „Schulradiotag“ vom Freien Radio Salzkammergut, moderiert von einem Team des BG/BORG Schloss Traunsee in Gmunden.
Neue Medien
„Neue Medien – Fluch oder Segen?“ Diese Frage stellten sich die Schülerinnen und Schüler der 3A und 3B des Medien- und Kreativzweigs der Mittelschule Neumarkt im Mühlkreis. Sie setzten sich im Unterricht intensiv und durchaus auch selbstkritisch mit dem eigenen Medienkonsum, mit dem Thema Gewalt in Medien, aber auch mit den positiven und nützlichen Aspekten Neuer Medien auseinander. Zudem gab es zwei Workshops mit Polizeiinspektor Rainer Gattringer, dem Präventionsbeauftragten im Bezirk Freistadt. Die Sendung wurde im Freien Radio Freistadt ausgestrahlt.
Ziel: 24 Stunden an sieben Tagen senden
Die Innviertler Radiopioniere wollen jetzt einmal einen kontinuierlichen Sendebetrieb aufbauen, das Programm soll laufend erweitert werden. „24 Stunden, sieben Tage“ nennt Herta Gurtner als langfristiges Ziel: „Wir werden uns herantasten.“ Gesucht werden Sendungsgestalter, zwei Workshops wurden bereits abgehalten. In weiterer Folge will man eine Radiofrequenz anstreben, um auch analog senden zu können.
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