Möglicher Autobahnanschluss erzürnt Stadion-Gegner

Unterschriftenaktion für Volksbefragung zu neuem Stadion erfolgt im April
Stadt lässt A1-Auf- und Abfahrt bei Pichling prüfen, dort plant auch der LASK sein Stadion

Mitten in den Vorbereitungen der Unterschriftenaktion gegen das geplante LASK-Stadion bei Pichling wurden die Gegner des Projekts von einer Ankündigung des Linzer Vizebürgermeisters Markus Hein, FPÖ, überrascht. Die Stadt Linz lässt nämlich die Machbarkeit und die Auswirkung eines neuen Anschlusses an die Westautobahn A1 beim Pichlingersee überprüfen.

Die Gegner vermuten ein abgekartetes Spiel. „Das schlägt dem Fass den Boden aus“, schimpft der Neos-Gemeinderat Lorenz Potocnik. Zuerst habe der LASK mit massiver Unterstützung aus der Politik ein billiges Grünland im Naherholungsgebiet gesucht. „Die Infrastruktur für das Stadion und die Verkehrsanbindung soll die öffentliche Hand berappen“, sagt Potocnik. Im Linzer Gemeinderat habe man nichts von dem geplanten Halbanschluss an die A1 zwischen Asten und dem Knoten Linz erfahren.

Entflechtung

Gleich von vornherein zerpflückt Potocnik die Argumente Heins mit einer neuen Autobahnanbindung den Verkehr im Linzer Süden entflechten zu wollen. „Neue Straßen ziehen neue Autos an. Es muss endlich ein Umdenken hin zu öffentlichen Verkehrsmittel geben“, sagt der Neos-Mann.

Stadtvize Hein, behauptet, „der mögliche A1-Anschluss hat überhaupt nichts mit dem Stadion-Projekt zu tun. Für 18 Spieltage einen eigenen Autobahnanschluss zu bauen, wäre ein Wahnsinn“. Man lasse jetzt ein schon 1993 geprüftes und wegen Ineffizienz wieder fallen gelassenes Projekt erneut prüfen. Mit einer A1-Auffahrt Richtung Westen und einer Abfahrt aus dem Westen kommend, möchte man die Verkehrslage entlasten. Im Linzer Süden sei nämlich die große Wohnbauoffensive der Stadt geplant. Außerdem würden die beiden Nachbargemeinden Asten und St. Florian einen imposanten Gewerbepark aufziehen, der zu einer weiteren Verkehrsbelastung führen wird.

Sollte die Vorprüfung positiv ausfallen, müsste freilich auch noch die Asfinag ihren Sanktus für die A1-Anbindung geben, sagt Hein. Nach möglichen Kosten gefragt, zieht er einen Vergleich mit dem derzeit in Bau befindlichen A7-Anschluss in Linz-Auhof. Der sei baulich kompliziert und koste 16 bis 17 Millionen Euro.

Volksbefragung

Für die selbst ernannten Retter des Naherholungsgebiet Pichlingersee ist das A1-Projekt Munition im Kampf gegen das LASK-Stadion. Wie mehrfach berichtet, werden die Aktivisten eine Volksbefragung der Linzer Bevölkerung einfordern. Die dafür notwendigen 6100 Unterschriften sollen ab dem April gesammelt werden. „Wir arbeiten derzeit gerade am Design einer Homepage und an der Fragestellung. Ab April werden wir dann mit Hochdruck über den Sommer die Unterschriften zusammentragen“, kündigt Potocnik an. Für ihn selbst wird es Mitte April spannend. Da soll die Staatsanwaltschaft über eine vom LASK gegen ihn eingebrachte Anzeige wegen Geschäftsschädigung entschieden.

Wolfgang atzenhofer

Kommentare