Vorsicht Marderbiss! Wie Sie Ihr Auto vor Marderschäden schützen

Marder im Motorraum
Wer keine geschlossene Garage hat, kann sein Gefährt mit Abdeckungen oder Matten schützen; Bisse verursachen oft teure Folgeschäden.

Beim ARBÖ Oberösterreich häufen sich im März die Panneneinsätze wegen Marderschäden: Isoliermatten, Schläuche und Kabel schmecken den kleinen Raubtieren besonders gut.

Eine solche Marder-Mahlzeit kann für Autobesitzerinnen und -besitzer ganz unangenehme Folgen haben.

Marder fühlen sich im oft noch warmen Motorraum wohl. Sie sind außerdem territoriale Tiere: Mit Duftmarken machen sie Autos zu ihrem Revier. Wird dann das Auto in dem Revier eines anderen Marders abgestellt, reagiert dieser häufig empört und versucht, den Geruch des Konkurrenten zu vertreiben. Das Mittel der Wahl: wütende Beißattacken auf die markierten Teile.

Umtriebig in der Paarungszeit

Dass Marder ab März bis in den Spätsommer besonders umtriebig sind, liegt daran, dass Paarungszeit herrscht und die Revierkämpfe noch intensiver werden.

Aber was passiert, wenn ein Marder beißt? Die Effekte eines Marderbisses offenbaren sich oft erst, wenn schon Folgeschäden angerichtet wurden, und die können bedeutend schlimmer ausfallen, als zerbissene Kabel und Schläuche.

Die Folgen reichen also von harmlosen Problemen wie einem defekten Zündkabel bis hin zu kostspieligen und gefährlichen Defekten, wie Schäden an den Antriebs- und Achsgelenken, oder gar Motorschäden.

Vorsicht Marderbiss! Wie Sie Ihr Auto vor Marderschäden schützen

Und obwohl E-Autos wegen ihrer Verkleidungen am Unterboden und im Motorraum gut geschützt sind, kann es besonders bitter werden, wenn die Tiere diese Barrieren durchbrechen: „Beschädigte Hochvoltkabel dürfen aus Sicherheitsgründen nicht repariert werden - und wenn der gesamte Kabelsatz getauscht werden muss, kann das richtig teuer werden“, erklärt Johannes Kremslehner, Schulungsleiter und Hochvolt-Experte des ARBÖ OÖ.

Was kann man gegen Marderbisse tun?

Ein Wundermittel gibt es leider nicht. Oberste Devise ist es, wachsam zu sein: Wer verdächtige Pfoten-, Kot- oder Haarspuren entdeckt, sollte regelmäßig einen Blick unter die Motorhaube werfen, und im schweren Verdachtsfall eine Motorwäsche machen lassen.

  • Präventivmaßnahme: spezielle Mardersprays, die mit Bitterstoffen Marder fern halten
  • Den zuverlässigsten Schutz bietet eine eigene, geschlossene Garage
  • Wer keine Garage besitzt, kann unter das Fahrzeug eine Mardermatte (ein feinmaschiges Drahtgitter) auflegen, das den Tieren den Zugang zum Motorraum versperrt.
  • Ultraschallgeräte, welche die Tierchen akustisch abschrecken
  • Spezielle Kabelummantelungen, Schutzschläuche und Plastikabdeckungen
  • Elektroschockgeräte im Motorraum, welche Marder abschrecken, ohne sie zu verletzen.

Nach der Instandsetzung des Autos ist es wichtig, die Duftmarken zu beseitigen, um einer erneuten Attacke vorzubeugen. Eine professionelle Motorwäsche wird empfohlen.

Die Reparatur wird von der Kasko-Versicherung bezahlt. Aber Achtung: Viele Teilkasko-Polizzen decken nur die Kosten für die Reparatur von den direkten Biss-Schäden. Etwaige Folgeschäden müssen Fahrzeugbesitzer dann oft selber zahlen. 

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