Luki und Ferdi rocken Andorf
Ferdinand Omynyala hat es gern pfeilschnell. Mit 9,84 Sekunden über die 100 Meter ist der 27-jährige Sprinter aus Kenia die Nummer zwei der diesjährigen Weltrangliste.
Seine persönliche Bestleistung liegt bei 9,77. Nur logisch, dass er bei der WM Ende August in Budapest zu den Top-Favoriten über diese Distanz zählt. Vorher schaut Omynyala noch in Andorf (Bez. Schärding) vorbei und hebt das dortige Laufmeeting am kommenden Samstag auf Top-Niveau.
Hollersaft
Vor zwei Jahren lief er hier 9,86 Sekunden, das war sein Durchbruch in die Weltelite. „Normalerweise bekommt man einen solchen Mann nicht“, sagt Organisationschef Klaus Angerer. Doch die Bahn in Andorf sei schnell, und die Veranstaltung zeichne sich durch eine familiäre Atmosphäre aus. Womöglich locke den „Ferdi“ auch der zuletzt von Angerers Frau Gabriele servierte Hollersaft, der ihm überaus gemundet habe. Jedenfalls wird er bereits im Laufe der Woche eintreffen und auch mit den Kindern des Leichtathletikvereins IGLA longlife trainieren.
300 Teilnehmer
Bereits zum 17. Mal findet das Meeting statt. Das Programm ist dicht, es wird mit mehr als 300 Teilnehmern gerechnet. Der zweite große Star ist Lukas Weißhaidinger, Diskuswerfer, Olympiadritter und Lokalmatador. Der „Luki“ aus Taufkirchen an der Pram gleich nebenan wird wieder eine große Fangemeinde mitbringen.
Die besten Diskuswerfer starten
Und er kommt mit einer eindrucksvollen Saisonleistung. Mitte Mai hat er erstmals die magische 70-Meter-Marke um 68 Zentimeter übertroffen. Vor Kurzem schaffte er frühzeitig das Limit für die Olympischen Spiele 2024 in Paris, bei elf Starts kam er auf einen Weiten-Durchschnitt von 66,84 Meter. „Bei Heimatmosphäre vor der WM kann ich mir gut vorstellen, dass der Diskus auch heuer wieder weit fliegen kann“, sagt Weißhaidinger. Das wird notwendig sein, um den im Vorjahr aufgestellten Stadionrekord (66,82) gegen starke Konkurrenz zu verteidigen.
WM-Qualifikation
„Wir haben heuer ein Diskusfeld wie noch nie“, freut sich Angerer. Aus Neuseeland kommt Connor Bell (22), dessen Bestleistung bei 66,23 Meter liegt. Kurzfristig angesagt hat sich Christoph Harting (33), seines Zeichens Olympiasieger 2016. Der 2,07-Meter-Mann aus Deutschland möchte sich noch für die WM qualifizieren, Andorf ist dazu die letzte Chance. Für andere, die bereits fix dabei sind, bietet sich Gelegenheit zum Formcheck.
Victoria mit dem Speer
Die 27-jährige Linzerin Susanne Gogl-Walli, Österreichs aktuell Schnellste über die langen Sprintstrecken, wird bei der WM ihre Spezialdisziplin 400 Meter bestreiten. In Andorf legt sie einen Zwischenspurt über 200 Meter ein.
Ebenfalls in Ungarn am Start wird Victoria Hudson (27) sein, die mit 64,68 Metern den österreichischen Rekord im Speerwurf hält. Bei den Europaspielen in Polen gewann sie unlängst Bronze. Und wer weiß, vielleicht ist auch der eine oder Medaillengewinner von morgen zu sehen.
Den Auftakt macht in Andorf traditionell der Nachwuchs: Ab 12.30 Uhr stehen die Kinderläufe auf dem Programm. danach geht es zum Abend Schlag auf Schlag.
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