Linzer Mensa nur mehr bio oder regional

Rektor Lukas, Bio-Pionier Werner Lampert, Linzer Mensa-Küchenchef Georg Felgenhauer und Franz Haslauer, Chef der Mensen in Österreich
Die gesamte Verpflegung an der Linzer Kepleruniversität wird sukzessive umgestellt: beim Fleisch bio, alles andere regional.

"Das ist eine Revolution, was das Angebot an der Kepleruniversität betrifft." Rektor Meinhard Lukas ist von seiner eigenen Idee begeistert. Auf seine Initiative wird das gesamte Verpflegungsangebot an der Linzer Kepleruniversität entweder auf biologische oder regionale Produkte umgestellt. Das verursacht Mehrkosten von 120.000 Euro jährlich, die sich die Universität und die Österreichische Mensen Betriebsgesellschaft, die auch die Linzer Mensa betreibt, teilen. Damit bleiben die Essenskosten für die Studenten gleich.

Bio-Fleisch doppelt so teuer

Vor allem die Kosten für das Bio-Fleisch verdoppeln sich, so Mensen-Geschäftsführer Franz Haslauer. An den 70 Mensen-Standorten von 50 Universitäten werden jährlich rund 350 Tonnen Fleisch verarbeitet. Rund 10 Prozent davon in Linz. Die Umstellung hört sich zwar einfach an, sie ist aber ein längerer Prozeß. "Man muss die Rezepturen umschreiben, man muss monatelang probekochen", sagt Haslauer. "Wir setzen hier einen Startschuß und sehe auch eine Vorbildwirkung. Wir möchten das österreichweit umsetzen." In einem Zeitraum von ein, zwei Jahren sei das möglich. Mehrere Rektoren hätten sich bei ihm gemeldet, die ebenfalls Interesse zeigten. Es brauche aber eine Finanzierung.

Regionales Obst und Gemüse

Die Linzer Mensa gibt täglich rund 1500 bis 1800 Essen aus. Österreichweit sind es 22.000. Rektor Lukas erzählte, dass er selbst gerne koche und auch schon auf die Zusammensetzung der Karottensalates an der Mensa Einfluss genommen habe. Da die Verpflegung auf regional umgestelt wird, wird es auch nur mehr der Jahreszeit gemäße Produkte geben. So sind zum Beispiel Erdbeeren im Winter Vergangenheit.

Bio-Pionier Lampert

Gast bei der Pressekonferenz war auch Bio-Pionier Werner Lampert. Er erzählte, dass er der Universität schon Anfang der 1980-er Jahre Bioprodukte angeboten habe. Er sei aber wegen der höheren Preise auf taube Ohren gestoßen. Bio sei ein Gegenentwurf. "Gesunde Lebensmittel kommen von gesunden Tieren von gesunden Feldern. Essen habe auch mit dem Klimawandel zu tun, 34 Prozent des CO2-Ausstosses kämen von der Landwirtschaft.

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