Weil das Programm ein ambitioniertes ist. Die große Zeremonie startet am Samstag um 17 Uhr im Ischler Kurpark. Es werden Fanfaren von 23 Bläserinnen und Bläsern aus 23 Gemeinden erklingen, nach den Reden tritt der mit Spannung erwartete Chor der 1000 mit Hubert von Goisern auf.
Ehemaliger ESC-Gewinner Tom Neuwirth aka Conchita Wurst ist dabei, genauso wie die international gefeierte Choreografin Doris Uhlich, die mit ihrem Ensemble den „Pudertanz“ zum Besten geben wird. Das Plakat, auf dem ein gepudertes Hinterteil zu sehen ist, sorgte im Vorfeld im Salzkammergut bei der einen oder dem anderen für Unmut.
Im Alten Sudhaus wird schon untertags die vielschichtige Ausstellung „Kunst mit Salz & Wasser“ eröffnet, für die unter anderem der japanische Künstler Motoi Yamamoto seine spektakulären Bilder aus Salz beisteuert.
Klassisch wird es im Kongress- und Theaterhaus, wo ab 19.30 Uhr die Operette „Eine Frau, die weiß, was sie will“ von Oscar Straus gezeigt wird.
Das Highlight der Partynacht ist sicher der Auftritt des Produzenten-Duos für elektronische Musik „Camo & Krooked“ ab 21.15 Uhr im Kurpark unter freiem Himmel. Außerdem zu späterer Stunde zu hören und zu sehen: Yasuo & die Klangkantine (22 Uhr), das New Salt Festival ab 23 Uhr im Pfarrsaal mit nationalen und internationalen DJs an den Plattentellern. Einige Wirtshäuser der Stadt, darunter der die Bar Johann, der goldene Ochse und das kund k.Hofbeisl werden zu temporären Bühnen.
Am Sonntag wird es ruhiger, aber nicht minder spannend. Wer mag, schaut um 11 Uhr beim Katerfrühstück in den Stallungen der Kaiservilla vorbei, besucht noch ein paar der angebotenen Events. Ab dann ist es offiziell: Das Salzkammergut ist Kulturhauptstadt.
NS-Zeit: "Die Geschichter weiter erzählen"
Bereits im Vorfeld des Kulturhauptstadtjahrs gab es hitzige Diskussionen zu allerhand Themen, unter anderem darüber, wie mit der NS-Vergangenheit der Region umzugehen sei. Die künstlerische Leiterin Elisabeth Schweeger bezeichnete im KURIER-Interview den „Antisemitismus als riesige Wunde“. Dabei spielte sie auch auf die Meinungsverschiedenheiten angesichts der Neuausrichtung des Stadtmuseums in Bad Ischl an. Als Kulturhauptstadt-Projekt wird das Haus inhaltlich neu aufgestellt, verantwortlich dafür zeichnen die erfahrenen Wissenschafter Michael John und Herta Neiß.
Ischls Bürgermeisterin Ines Schiller hat dazu eine klare Position: „Man kann nicht genug darüber reden. Wir haben die Verantwortung, diesen Teil unserer Geschichte immer weiter zu erzählen.“ Es finde ja keine Verurteilung statt, aber jeder müsse über die NS-Zeit in der Region Bescheid wissen.
Es habe Leute gegeben, die „haben geglaubt, das Thema ist viel zu präsent, es könnte deswegen negativ aufgenommen werden.“
Das neu gestaltete Museum öffnet am 18. Juli, im Jänner wird der Leitungsposten ausgeschrieben.
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