"Romeo und Julia" am Musiktheater in Linz: Zwei Familien unter Spannung

"Romeo und Julia" am Musiktheater in Linz: Zwei Familien unter Spannung
Getanzt, geliebt, gestorben: Die wohl am häufigsten erzählte Liebesgeschichte der Welt als Tanzstück in Linz

Achtung, Starkstrom! Es knistert, wenn diese beiden Familien und diese Liebenden aufeinandertreffen. Und das schon seit mehr als 400 Jahren. Am 1. Januar 1597 kam William Shakespeares „Romeo & Juliet“ erstmals heraus, seitdem wurde das Stück unzählige Male weltweit in allen möglichen Varianten auf die Bühnen gebracht.

So wird es auch am Samstag, 7. 10., im Linzer Musiktheater sein. Tanz Linz interpretierte „Romeo und Julia“ unter der Leitung der britischen Choreografin Caroline Finn als modernes Familiendrama.

In die Jetztzeit

Finn, die erstmals in Österreich arbeitet, nimmt das Publikum mit auf den vertrauten Weg des Originals, dessen Themen in einer Welt, die ständig von Hass, Vorurteilen und Konflikten überflutet wird, nicht aktueller sein können.

Romeo wird vom Italiener Lorenzo Ruta getanzt, der seit einigen Spielzeiten künstlerisch immer wieder heraussticht. Die Niederländerin Fleur Wijsman gibt die Julia, in vergangenen Produktionen war sie immer elektrisierend und komplett im Stück und im Moment.

"Romeo und Julia" am Musiktheater in Linz: Zwei Familien unter Spannung

In einer Neuinszenierung dieses beliebten Klassikers wird die erschütternde Geschichte der beiden jugendlichen Liebenden so interpretiert, dass sie sowohl der traditionellen Erzählung gerecht wird als auch die moderne Zeit widerspiegelt.

Unterlegt mit der eindringlichen Musik von Sergej Prokofjew, gespielt vom Bruckner Orchester, geht es viel um Tod und Konflikt. Familiendynamiken, die denen im Originalstück ähneln, können auch heute noch toxisch sein.

"Romeo und Julia" am Musiktheater in Linz: Zwei Familien unter Spannung

Finns Überlegungen kreisten daher um die Frage, wie man ein Universum zweier Familien, die zwei Häuser repräsentieren und offensichtlich „high voltage“ – konstant unter Hochspannung – sind, kreieren kann. So entstand die Idee der Strommasten als Symbol hochelektrisierter Familien.

Und die „Rasenmäher-Eltern“, in diesem Fall die Capulets und Montagues, kommen auch sehr plastisch dargestellt vor. Auf jeden Fall wird getanzt, geliebt und gestorben.

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