Bisher mussten sich die Lokführer auf Lichtsignale an der Strecke verlassen. Mit ETCS wird ein autonomeres Fahren ermöglicht. Sämtliche Daten werden am Bildschirm im Cockpit bis ins kleinste Detail dargestellt. ETCS kontrolliert Abstände, die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit der Züge in Echtzeit.
Für diesen Ausbau wurde am Dienstag in Linz ein Rahmenvertrag mit Siemens Mobility im Wert von 400 Millionen Euro präsentiert. Das hochrangige Schienennetz soll mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS ausgebaut werden, ETCS-Streckenzentralen sollen eingerichtet werden und beides instandgehalten und serviciert werden.
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Bis 2038 sind insgesamt 21 ETCS-Streckenzentralen geplant, mit denen das hochrangige Schienennetz Österreich ausfallsicher abgedeckt wird. Bereits Anfang August sei das System auf den Abschnitten Linz-Wels-Vöcklabruck und Wels-Haiding als erste Inbetriebnahme auf Basis des neuen Rahmenvertrags gestartet.
"Datengestützte Bahnnetze"
Johann Pluy, Vorstand der ÖBB-Infrastruktur AG, betonte, dass eine leistungsfähige Bahninfrastruktur maßgeblich für das Erreichen der Klimaziele in Österreich sei. "Um die zu erwartenden Verkehrssteigerungen und die Verlagerung von der Straße zu bewältigen, setzen wir umfassend auf digitale Initiativen - ETCS ist für die Bahn der Zukunft ein enorm wichtiger Baustein."
"Mit ETCS und DS3-Stellwerkstechnologie aus der Cloud verwandeln wir herkömmliche Eisenbahngleise in modernste, datengestützte Bahnnetze", kündigte Arnulf Wolfram, CEO Siemens Mobility Austria, an.
Bereits bis 2026 investiert die ÖBB-Infrastruktur AG 200 Millionen Euro in das Zugsicherungssystem, insgesamt sind im Rahmenplan der Bundesregierung unter dem Titel "ETCS und Zugbeeinflussung" rund 900 Millionen Euro vorgesehen. Als europaweiter Standard wird ETCS zudem auch Fahrten über Landesgrenzen einfacher machen.
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