Neue Ausstellung im Nordico: Ein spezieller Blick auf Linz

Fotografie von Anton S. Kehrer
Es ist alles dabei bei der neuen Dauerschau: Witz, Kritik, Feminismus, Zeitgenössisches und neue Medien

Dauerausstellung? Gähn! Damit das nicht passiert, haben sich Andrea Bina, Leiterin des Nordico, und Lisa Schmidt als Kuratorinnen ordentlich ins Zeug gelegt. Mit „Linz Blick. Die Stadt im Fokus“ wurde am Freitag im Nordico eine Dauerschau eröffnet, die vieles kann und tut. Langweilen gehört definitiv nicht dazu.

Ein Original-Grottenbahnzwerg, der allerdings nie dort stand, sondern von Andrea Bina im Dorotheum erstanden und liebevoll „Horst“ getauft wurde. Ein Sedlacek-Gemälde, das aktuell rund eine halbe Million Euro wert ist. Die früheste Ansicht der Stadt aus dem 17. Jahrhundert. „Die schöne Linzerin“ in verschiedenen Ausführungen und vieles mehr: „Diese Dauerausstellung ist der Versuch, die Erzählung über die Stadt neu zu machen“, erklärt Andrea Bina beim Rundgang.

Neu heißt in diesem Fall spannend, vielfältig, feministisch, schräg, historisch und zeitgenössisch gleichermaßen.

Digitale Geschichte(n)

Und neu heißt auch digital: Mit der kostenlosen App „Artivive“ können Kunstwerke, Statuen und Murals mit dem Smartphone zum Leben erweckt werden: Augmented Reality (AR) nennt sich dieser Zugang, der vor allem junge Museumsbesucherinnen und -besucher ins Nordico bringen soll. Interessierte haben so auf spielerische und unterhaltsame Weise die Möglichkeit, mehr über die Stadt, ihre Geschichte und die Geschichten hinter den Objekten zu erfahren. Zusätzlich zum Museum gibt es in der Stadt an zwölf Orten – darunter die KAPU, das afo oder die Nepomukstatue auf der Nibelungenbrücke – Augmented-Reality-Stationen.

Neue Ausstellung im Nordico: Ein spezieller Blick auf Linz

Zum ersten Mal ist auch der Festsaal mit seiner prunkvollen Decke ins Geschehen integriert und durchgehend offen. Mit einem kritischen Blick für Geschichte, speziell als „Führerstadt“, Gegenwart und Zukunft wird der „Linz Blick“ geschult: Wie fühlt es sich an, an einem Ort wie Linz zu leben, zu arbeiten oder ihn zu besuchen? Wie tickt diese Stadt und was ist einzigartig an ihr?

Die Exponate stammen aus verschiedenen Epochen und erzählen Vergessenes, Alltägliches sowie Außergewöhnliches. Ein gelungener Über- und Rundum-Blick auf die Vielfalt von Linz.

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