Im Zuge der Maßnahmen sollen etwa Hitzeinseln unterbunden werden, mehr Grün in die Innenstadt kommen, etwa statt Parkplätzen, oder ein Hitzenotfallplan erstellt werden. Konkret werden 30 Aktionen in einem ersten Schritt im Gemeinderat beschlossen.
Breite Einbindung der Bevölkerung
Dem Konzept war eine lange und breite Diskussion vorausgegangen, 70 Linzerinnen und Linzer wurden über eine demographische Auswahl zur Mitarbeit gewonnen, alle Abteilungen des Rathauses und die Tochtergesellschaften der Stadt waren involviert.
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Zur Vorbereitung auf den Gemeinderat lag das vor Wochen den Fraktionen zugestellte Papier schließlich am Montag im zuständigen Ausschuss zur Beschlussfassung vor. Und erhielt - zur völligen Überraschung der Grünen - keine Mehrheit. Denn die stimmenstärkste Partei, die SPÖ, stimmte nicht zu.
Und das, obwohl die Pressekonferenz des SPÖ-Bürgermeisters Klaus Luger mit der Grünen Stadträtin Eva Schobesberger längst für den Dienstag anberaumt und in verschiedenen Runden politisch abgestimmt war.
Nicht kommuniziert
"Ein Abstimmungsfauxpas", räumte Luger deshalb bei der Pressekonferenz ein, "natürlich stimmt die SPÖ im Gemeinderat zu." Dass sich die SPÖ-Vertreter im zuständigen Ausschuss nicht zustimmen trauten, sei "auf eine fehlerhafte Kommunikation zurückzuführen", gab Luger zu und nahm die Verantwortung dafür auf sich: "Die Kommunikation ist in großen Organisationen oft schwierig."
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Dabei hatte Luger nach der Panne beim Bundesparteitag in Linz gemeint, "wenn eine Organisation nicht einmal in der Lage ist, eine Excel-Liste ordentlich zu führen, zeugt das nicht gerade von höchster Kompetenz" und hat ein ähnliches Versagen für seine Linzer SPÖ ausgeschlossen: "Wir sind technologisch und mit der Digitalisierung schon weiter und arbeiten nicht mehr nur mir Excel-Listen."
Bekenntnis zu Klimaschutz
Im Vorfeld der Ausschusssitzung wurde in Linz offenbar auf den Einsatz all dieser vorhandenen technischen Möglichkeiten, die die Digitalisierung in Sachen Kommunikation bringt, verzichtet.
Dass Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel für die SPÖ Linz ein zentrales Anliegen sei, bekräftige Luger in diese Zusammenhang und betonte, dass diese Panne keine Folgen haben wird: "Im Gemeinderat stimmen wir natürlich zu."
Später war SPÖ-Stadtrat Dietmar Prammer darum bemüht, die Abstimmungspanne aufzuklären. Ursprünglich sei geplant gewesen, das Klimawandelanpassungskonzept und die daraus abzuleitenden Maßnahmen, die im nächsten Gemeinderat beschlossen werden sollen, getrennt voneinander abzustimmen.
Dann sei beides in einem zur Beschlussfassung gelangt - und weil es seitens der SPÖ bei den abgeleiteten Maßnahmen noch Nachschärfungsbedarf gibt, sei es zu den Enthaltungen gekommen. Bis zum Gemeinderat wolle man die offenen Fragen klären.
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