Die Linzer Polizei arbeitet seit Jahren gut mit den Veranstalterinnen und Veranstaltern der Linz Pride zusammen, sagt Pogutter, der sich zuversichtlich zeigt, dass es auch heuer keine Probleme geben wird. Das Sicherheitskonzept sei mit den Veranstaltern lange schon vorbesprochen und habe sich bewährt. Derzeit gebe es jedenfalls "überhaupt keine Hinweise" auf eine besondere Gefährdungslage der Parade in Linz, erklärt Pogutter. Generell rechne man mit einer "friedlichen Veranstaltung wie in den vergangenen Jahren".
Auch bei der Hosi-Linz, dem Veranstalter der Linz Pride, gibt man sich sehr entspannt und zuversichtlich. Michael Müller, seit Ende Mai Sprecher des Vereins, ist überzeugt, dass die gebannte Terrorgefahr vor der Vienna Pride keine Auswirkungen auf Linz habe.
"Wir sind seit Jahren darum bemüht, die Sicherheit für alle Teilnehmer zu gewährleisten", versichert Müller, der sich im laufenden Austausch mit der Polizei zur Vorbereitung auf die Parade am Samstag befindet.
10.000 Teilnehmer erwartet
Für die heurige Parade erwartet sich Müller etwa 10.000 Teilnehmer, nach eigenen Angaben um rund 2.000 mehr als im Vorjahr.
Die Parade erinnert an den "Christopher Street Day", der erste bekanntgewordene Aufstand von Homosexuellen und anderen Minderheiten gegen Polizeiwillkür in New York im Juni 1969.
Dass es immer noch nötig ist, Bewusstsein für die Anliegen der LGBTQIA+-Community, liegt für Müller auf der Hand - er erinnert in diesem Zusammenhang an einen Vorfall aus dem Vorjahr, als nach der Parade am Linzer Taubenmarkt eine Person von Jugendlichen attackiert worden sie.
Übergriff am Taubenmarkt
Damals war eine als Frau wahrgenommene Person auf einem Herren-WC erst angepöbelt worden. Diese Person sei vor ihrer Geschlechtsumwandlung gestanden und hätte deshalb das Herren-WC aufgesucht, zum Missfallen der Jugendlichen.
"Vorfälle wie dieser unterstreichen die Notwendigkeit der Pride", ist Müller überzeugt. Dass Linz 2021 dem "Rainbow City Network" beigetreten ist, sei eine positive Entwicklung, dass es Arbeitsgruppen mit vielen Vereinen gibt, noch bedeutender.
Die Hosi setzt sich übrigens in einem Zusammenschluss aller LGBTQIA+-Vereine Österreichs für die Ausweitung des Diskriminierungsschutzes für die Zugehörigen dieser Gruppen auch auf den privaten Bereich ein: "Weil es nicht verboten ist, darf einem homosexuellen Paar oder einer Dragqueen der Aufenthalt in einem Lokal oder die Mitnahme ein einem Taxi verweigert werden."
Die Parade
Die Linz Pride startet am kommenden Samstag, um 12 Uhr, mit dem Warm Up im Volksgarten. Da wird auch die Reihung der Gruppen für die Parade ausgelost.
Start des Umzugs ist um 13.30 Uhr. Die Parade zieht vom Volksgarten über die Landstraße, die Bischofsstraße und die Herrenstraße bis zum Landhaus, dann durch die Altstadt um das Landhaus herum auf den Hauptplatz, über die Nibelungenbrücke und die Friedrichstraße zum Urfahraner Jahrmarktgelände, wo die Parade um 16 Uhr endet.
Um 16 Uhr startet das Pride-Open-Air mit Präsentation der Gewinner, sowie unter anderem Acts von Marry Mayrhofer und dem Musicalensemble des Linzer Musiktheaters mit "Keep it gay!" mit queeren Musical-Hits. Ende: 23 Uhr.
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