Linz: Ein „Sehnsuchtsort“ kehrt zurück

An der bisherigen Fassade des Oberwirts soll sich laut der Kaufmann-Gruppe noch etwas ändern.
Drei Monate nach Verkündung der Übernahme steht fest: Ab Ende Oktober haben die Linzer ihren Oberwirt wieder.

Wer sich dieser Tage mit dem Auto nach St. Magdalena in Linz-Urfahr hinaufschlängelt, der könnte enttäuscht sein. Der Oberwirt, der gleich hinter der Serpentine im Blickfeld auftaucht, wirkt noch immer verlassen. Eigentlich hätte das Kult-Wirtshaus unter neuem Pächter bereits im Juni wieder eröffnen sollen. Doch es kam anders.

Geschnappt hat sich im Mai die Gaststätte die Kaufmann-Gruppe, die in Linz bereits mehrere Lokale betreibt. Die Sanierungsarbeiten nahmen – nach anfänglicher Euphorie – jedoch mehr Zeit in Anspruch als erwartet.

Immerhin wolle man behutsam und nachhaltig erneuern, wie es heißt: So soll die Innenausstattung mit bereits vorhandenen Materialien wie Polstern, Bildern und Spiegeln aufgehübscht werden, sagt Alexander Vogel, Co-Geschäftsführer von Pächter Philipp Kaufmann. Einzig bei den Tischen werden die Platten ausgetauscht. „Grundsätzlich wollen wir alles in irgendeiner Form wiederverwenden“, betont Vogel, „denn die Leute sollen noch das Gefühl haben, es ist ihr Oberwirt.“

Der Flair des alten Wirtshauses soll also trotz des neuen Anstriches nicht verloren gehen. „Wir haben gesehen, dass der Oberwirt geradezu ein Sehnsuchtsort ist“, sagt Philipp Kaufmann.

Der Oberwirt ist ein Linzer Kultwirtshaus. Lange Jahre stand hier das traditionelle Gasthaus Reichl, im Jahr 1999 kaufte die Stadt das Gebäude – und verpachtete es seither an verschiedene Betreiber. (Und mit verschieden großem Erfolg.)

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