Wichtig: Im Vorfeld die Ermittlungsakte ausdrucken, denn dort sind die wichtigsten Informationen zum Spiel samt QR-Codes für die Ermittlung und für die Karte zu finden. Dann rein in die lange Unterwäsche, Haube und Wintermantel und los geht's.
Wer den Krimi Trail, wie der KURIER, im Winter macht, sollte im Rucksack eine Kanne Tee (gerne auch mit Rum) mitnehmen. Denn die Lösung des Falls dauert zwei bis dreieinhalb Stunden. Mit Mittagspause und Zwischenstopp beim Punschstand am Domplatz waren die KURIER-Ermittler fünf Stunden unterwegs.
Der Trail beginnt, wie soll es anders sein, am Tatort auf der Linzer Donaulände. Nach einem kurzen Einführungsvideo starten die Ermittlungen. Zu jedem der fünf Tatverdächtigen gibt es jeweils eine Adresse für den Wohnort, Freizeitort und Arbeitsplatz.
In welcher Reihenfolge die Hinweise überprüft werden, entscheiden die "Ermittler" selbst. "Die meisten Leute gehen natürlich zum nähesten Ort, was prinzipiell keine schlechte Taktik ist", sagt Karrer. In der Innenstadt befinden sich oft auch mehrere Punkte nebeneinander. Der Intuition folgen, sei hilfreich, rät die Trail-Macherin.
Gesagt, getan. Am Linzer Hauptplatz angekommen, startet das erste Rätsel. Irgendwo befindet sich ein Grabmal. Doch wo könnte es sein? Der erste Verdacht, es ginge um die Pestsäule, war falsch. Nach genauerem Nachsehen kann der Hinweis dann doch gefunden werden. Selbst eingefleischte Linzer kennen das gesuchte Grabmal nicht, auch wenn man bereits zigmal daran vorbei gegangen ist.
➤ Mehr lesen: Nach 200 Delikten: 14-Jähriger wegen schweren Raubes vor Gericht
Selbst Ortskundige werden beim Krimi-Trail Neues in ihrer Stadt und bei ihren Sehenswürdigkeiten entdecken. "Ich habe versucht, Markantes aus der Stadt einzubauen, aber auch versteckte Orte", sagt Karrer.
Viele Hinweise sollen verwirren
Von "Wann wurde dieses Gebäude errichtet?" bis "Was hält die Statue in der Hand?" werden je nach Ort, mal schwerere, mal leichtere Fragen beantwortet, um so neue Informationen über den Fall zu bekommen. Die notwendigen Hinweise finden sich auf Tafeln, Hausmauern oder eben in der Hand einer Statue.
Die gefundenen Begriffe werden am Handy eingegeben und der Hinweis erscheint. Doch ist die Information wichtig für den Fall? Das ist nicht immer gleich gesagt. In der Ermittlungsakte ist jedenfalls genügend Platz um sich Notizen zu machen. "Ich habe den Fall relativ knifflig gestaltet, viele Hinweise sollen einfach verwirren", erklärt Karrer. Am Ende sollte es jedoch klar sein, wer der Täter war.
Next stop: Tabakfabrik. Auch hier ist das Rätsel nicht ganz so einfach. Macht aber nichts, denn hier ist Zeit, sich in der Linzer Bier Brauerei aufzuwärmen und zu Mittag zu essen.
Frisch gestärkt lässt sich das Rätsel dann doch noch lösen und die Suche nach der Wahrheit geht weiter. Über den Schlossberg mit der traumhaften Aussicht über Linz geht es zum Mariendom. In der Vorweihnachtszeit lohnt es sich, einen Abstecher zur Krippe zu machen. Aber auch sonst ist der Dom immer einen Besuch wert.
Ein Fingerabdruck, eine Tonaufnahme oder ein WhatsApp-Chatverlauf. Die Beweise häufen sich im Verlauf des Trails, bis irgendwann alle gesammelt sind.
Dann geht's ans Eingemachte: Wer war der Täter? Was ist passiert? Ob du wirklich richtig liegst, siehst du wenn ... du den richtigen Namen des Täters eintippst. Zum Abschluss gibt es noch ein Video, in dem der Fall detailliert beschrieben wird.
KURIER-Fazit: Der Krimi Trail Linz macht Spaß. Vor allem für kleine Gruppen, die Linz ein bisschen besser kennenlernen möchten. Die Handy-Bedienung ist manchmal etwas holprig, doch gehören die Hinweise ohnehin in der Fallakte notiert. Insgesamt ein netter, mit 39 Euro nicht ganz billiger, Spaziergang für Hobby-Sherlocks!
Kommentare